HERZOGENAURACH - Groß war die Unruhe in den vergangenen zwei Tagen, nachdem bekanntgeworden war, dass die Herzogenauracher Realschule wegen der Coronavirus-Ansteckung bei einem Schulkind am Freitag geschlossen bleiben würde. Mittlerweile ist klar: Das Gesundheitsamt hat aktuell keine Bedenken und stimmt der Wiederaufnahme des Unterrichts am Montag zu.

Allerdings: Egal, mit wem man derzeit spricht, stets wird betont, dass das die momentane Entscheidungslage ist. "Wie es weitergeht, das können wir natürlich nicht sagen", sagt etwa Uli Langer.

Der Herzogenauracher Realschulleiter war am Freitag schon um 6 Uhr früh an der Schule. Grund: Zu diesem Zeitpunkt war ursprünglich die Abfahrt einer Gruppe ins Skilager geplant. Doch die Fahrt war nun kurzfristig abgesagt worden. "Ich wollte sehen, inwieweit das alle mitbekommen hatten." Nur einen Schüler mit seiner Mutter traf Langer an, sie mussten wieder nach Hause fahren. Die Absage sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Denn man habe auch befürchten müssen, dass der Bus an der Grenze abgewiesen worden wäre, weil die Jugendlichen von einer Schule gekommen wären, in der ein Corona-Fall aufgetreten ist.

Am Freitagvormittag kam der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Frank Neumann, in die Schule, um im Gespräch mit der Schulleitung die Lage zu sondieren. Man sei, so Langer, zu der Überzeugung gekommen, dass der Schulalltag am Montag problemlos laufen könne – mit allen hygienischen Vorsorgemaßnahmen natürlich, die nun überall gelten. Das vom Virus betroffene Kind sei isoliert, und das Gesundheitsamt geht nicht davon aus, dass es so intensiven Kontakt zu den Mitschülern hatte, dass von einer Ansteckung auszugehen ist. "Klassenkameraden, die zu dem betroffenen Schulkind sehr engen Kontakt hatten und deshalb möglicherweise gefährdet sind, werden vom Gesundheitsamt kontaktiert, um das weitere Vorgehen zu besprechen", heißt es zudem auf der Internetseite der Schule.

Eine gute Nachricht: Das Schulkind hatte in den zwei Tagen, in dem es noch den Unterricht besucht hatte (Montag und Dienstag), keine Symptome, und auch jetzt geht es ihm offenbar gut. Das Kind war in der Woche zuvor mit der Familie im Skiurlaub gewesen und hat sich offenbar dort angesteckt. Auch der Vater ist infiziert, die weiteren Familienangehörigen nicht, so war zu hören. In der Höchstadter Realschule ist Jutta Romeis froh, dass dort bislang kein Corona-Fall aufgetreten ist. "Ein paar Schüler sind vorsorglich daheimgeblieben, weil sie oder deren Familien in einem Gebiet waren, wo der Virus gehäuft vorkommt", sagte die Schulleiterin, "aber es gibt bei ihnen keine Verdachtsmomente". Am Montag ist ganz normal Schule – nach derzeitigem Stand.

Das gilt auch für das Gymnasium Herzogenaurach, wo Schulleiter Nobert Schell informierte, dass es zwar drei Personen an der Schule gebe, die direkt oder indirekt mit Corona-Infizierten Kontakt gehabt hätten. "Doch alle drei sind negativ getestet." Auch aus dem Höchstadter Gymnasium ist bisher kein einziger diagnostizierter Viruspatient zu vermelden. Das freut Schulleiter Roland Deinzer, doch werde man weiter mit der gebotenen Vorsicht agieren. Ein Schüleraustausch fällt mittlerweile ins Wasser. Ein Gruppe italienischer Schüler aus Pordenone/Friaul habe ihren Besuch in Höchstadt, der für Mitte März geplant war, abgesagt. "Wir haben dafür Verständnis", so Roland Deinzer, "und wir hoffen, den Besuch irgendwann nachholen zu können".

Auch in allen anderen Schulen des Landkreises findet am Montag regulär Unterricht statt. So zumindest der Stand vom Freitagabend.