HÖCHSTADT - Sie rückt aus bei Notfällen an Weihern oder in der Aisch: Höchstadt hat jetzt eine Schnelleinsatzgruppe (SEG) Wasserrettung. Am kommenden Samstag feiert der BRK-Kreisverband die offizielle Indienststellung.

"Wir sind dafür da, dass es gut ausgeht", sagt Alexander Pauls, Mitglied der SEG und Vorsitzender der Wasserwacht Höchstadt. Das heißt konkret: Die Wasserretter kommen zum Einsatz bei der Suche nach Vermissten oder Tatwaffen, bei der Rettung Ertrinkender, der Bergung von Leichen oder Fahrzeugen aus dem Wasser. Bislang hat diese Aufgaben die Feuerwehr mit abgedeckt oder die Kollegen von der Schnelleinsatzgruppe in Erlangen wurden alarmiert.

Seit Dezember 2019 ist die SEG Höchstadt in die rettungsdienstliche Versorgung aufgenommen. Die Wasserretter werden also von der Integrierten Leitstelle angepiepst, wenn sie gebraucht werden. Das ist schon einige Male vorgekommen, jüngst zum Beispiel als in Hemhofen ein Auto in einen Weiher rollte. In allen Fällen gab es dann allerdings schon Entwarnung, bevor der Trupp ausgerückt war. In Hemhofen hat sich schnell herausgestellt, dass niemand im Wagen saß.

"Trotzdem war es sehr gut für uns", sagt Alexander Pauls. "Denn was uns natürlich noch fehlt, ist Routine." So konnten die Wasserretter gleich noch mal alle Abläufe und Materialien kontrollieren, um sich zeitlich weiter zu optimieren. Momentan hat die SEG 13 Mitglieder, die neben dem Rettungsschwimmabzeichen auch eine Grund- und Fachausbildung im Sanitätsdienst vorweisen können. Zusätzlich sind sie zum Wasserretter ausgebildet.

Übungen an der Aisch

Und es sollen noch mehr werden. "Wir befinden uns weiterhin im Aufbau", sagt Pauls. Viele qualifizierte Nachwuchsschwimmer stehen also quasi schon auf den Startblöcken. Pauls selbst hat als Kind bei der Wasserwacht das Schwimmen gelernt. Jetzt hofft der 35-Jährige, dass die Schnelleinsatzgruppe bekannter wird und vielleicht noch weitere Motivierte anlockt. Denn natürlich sind die Aktiven nicht nur gefragt, wenn der Alarm geht. Einmal in der Woche wird im Hallenbad trainiert. Alle zwei Monate stehen außerdem Übungen an, die zum Beispiel draußen an der Aisch stattfinden, oft gemeinsam mit der SEG Erlangen. Da kommen dann die Neopren-Anzüge, Seile und Spezial-Rettungstragen zum Einsatz, die im Einsatzfahrzeug deponiert sind.

Der Ford Transit, den die Wasserwacht über einen öffentlichen Spendenaufruf finanziert hat, war die Grundvoraussetzung dafür, dass die SEG Einsätze fahren kann. Es gäbe auch die Möglichkeit, ein Boot anzuhängen. Das gehört allerdings noch nicht zum Bestand. "Wir haben einen starken Willen, zu helfen", fasst Pauls zusammen.