Edinburgh - Das schottische Parlament hat beschlossen, in Zukunft Tampons und Binden allen Frauen im Land kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Menstruationsprodukte werden an öffentlichen Orten wie Stadtteilzentren, Jugendclubs oder Apotheken erhältlich sein. Das Land ist mit dem Beschluss Vorreiter in Europa.

Bereits seit 2018 gibt es an schottischen Schulen und Universitäten kostenlos Tampons und Binden. Nun sollen diese auch an öffentlichen Orten wie Gemeindezentren, Jugendclubs oder Apotheken für alle Frauen verfügbar sein. Damit geht das Land viel weiter als andere europäische Nachbarn, um Frauen nicht für etwas bezahlen zu lassen, was sie sich selbst nicht ausgesucht haben.


Fränkin startet mit dem ersten Menstruationsladen der Welt


112 Abgeordnete stimmten für das "Period Products (Free Provision) Scotland Bill". Kein Einziger war dagegen, es gab lediglich eine Enthaltung. Der Beschluss muss nun die zweite Stufe im Parlament durchlaufen, um rechtskräftig zu werden. Das Programm soll den Staat jährlich etwa 24 Millionen Pfund kosten.


Der K(r)ampf gegen die Tabuisierung der Menstruation


In Deutschland gilt seit Anfang 2020 auf Menstruationsprodukte die verbilligte Mehrwertsteuer. Diese wurde von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Im Vereinigten Königreich liegt die Steuer nur bei 5 Prozent.