Nürnberg - Die Stimmung in den mittelfränkischen Unternehmen hat sich wieder aufgehellt: Das zeigt die jüngste Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken. Allerdings sehen die Firmen auch Risiken - und die hängen nicht mit US-Präsident Trump oder dem Brexit zusammen.

"Fünf Mal in Folge ist unser Konjunkturklimaindex gesunken, jetzt - zum Jahresbeginn - ist er wieder nach oben gegangen", erklärte IHK-Chefvolkswirt Udo Raab. Aktuell liegt der Index bei 116,8 Punkten. Damit ist er zwar noch weit entfernt von den 138,0 Punkten, mit denen der Index vor zwei Jahren einen Höchstwert erreicht hatte. Doch im Vergleich zur IHK-Herbstumfrage 2019 legte das Stimmungsbarometer um 5,1 Zähler zu.

Konkret ist die Zahl der Betriebe, die ihre Lage als "gut" bezeichnen, seit der vorangegangenen Umfrage von 41 auf nun 45 Prozent gestiegen. 40 (Herbst 2019: 44) Prozent beurteilen sie als zufriedenstellend, unverändert 15 Prozent als schlecht. Auch beim Blick in die Zukunft zeigt sich wieder mehr Zuversicht: Der Prozentsatz der Optimisten ist von 17 auf 20 gestiegen, die der Pessimisten von 18 auf 15 Prozent gesunken.

Mittelfränkischer IHK-Präsident geht

"Dieses gestärkte Vertrauen spricht deutlich gegen ein Rezessionsszenario", kommentierte IHK-Präsident Dirk von Vopelius die Ergebnisse. Allerdings gibt es auch Wermutstropfen: 17 Prozent der befragten mittelfränkischen Unternehmen planen mit weniger Beschäftigten - im Herbst waren das nur 15 Prozent. Gleichzeitig gehört der Fachkräftemangel zu den größten Risiken, die Mittelfrankens Wirtschaft sieht, wie Raab ergänzte.


Wirtschaft im Abschwung: Fränkischer Experte beruhigt


Für Vopelius war es die letzte Konjunktur-Pressekonferenz seines Hauses: Nach zehn Jahren an der Spitze der Kammer scheidet er im März turnusgemäß aus dem Amt. Gefragt nach seiner Gefühlslage sagte Vopelius lächelnd: "Ich habe das Amt zehn Jahre lang mit Freude ausgeführt - wenn es jetzt zu Ende geht, freue ich mich auch." Künftig werde er sich verstärkt dem Thema Kultur widmen, so zum Beispiel in der IHK-Kulturstiftung und bei den Nürnberger Symphonikern.