Gunzenhausen - Seit Monaten steht das Thema Recyclinghof Gunzenhausen auf der Agenda von Landrat Wägemann. Die Landkreiseinrichtung im Hollerfeld, nahe der Feuerwehrzentrale und der Kläranlage, ist längst zu klein geworden und eine Erweiterung am Standort nicht mehr möglich. Jetzt hat der Landrat Vollzug gemeldet: Eine neue, großzügige Lösung ist in Sicht.

Zunächst schien es so, als ob ein neuer Recyclinghof gegenüber der städtischen Kläranlage entstehen könnte. Entsprechende, noch inoffizielle Informationen gab es von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der in dieser Sache eng mit dem Landratsamt kooperiert. Mittlerweile ist diese Möglichkeit vom Tisch. Der Landrat konzentrierte sich zuletzt auf das Gunzenhäuser Gewerbegebiet Nord. Dort hat der Baustoff-Großhändler Huber & Riedel in der Alemannenstraße einen neuen Standort bezogen (gleich gegenüber dem alten Sitz). Der "alte" Huber & Riedel ist ungenutzt, Verkaufsverhandlungen mit einem Nachbarbetrieb führten nicht zum Erfolg. Hier sah Gerhard Wägemann eine Chance für den Landkreis. Dieser ist zuständig für die Recyclinghöfe. Der Landrat wollte hier noch Vollzug melden, bevor seine Amtszeit zu Ende geht (Ende April).

Wie er im Jahrespressegespräch weiter sagte, wird der Landkreis das alte Areal von Huber & Riedel erwerben und dort den Recyclinghof für die Altmühlstadt betreiben. Die Gebäude und Lagerstätten seien für diesen Zweck einfach ideal. Es werde eine "richtig gute Lösung" für Gunzenhausen geben. Es sei klar erkennbar gewesen, dass in Gunzenhausen Handlungsbedarf bestand. Die Weichen für einen neuen Standort seien mit dem Kreishaushalt 2019 gestellt worden. Damit könne in absehbarer zeit ein neuer Recyclinghof "auf die Schiene gesetzt" werden. Im Übrigen habe der Landkreis auch immer wieder den Recyclinghof Weißenburg erneuert und erweitert. So habe man 2013 eine Containerhalle gebaut. Nicht zuletzt seien die Öffnungszeiten der beiden Recyclinghöfe an die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst worden.

Im April 2018 wurde die Abfall-App eingeführt. Sie erinnert an alle Abfuhrtermine und enthält zudem die Entsorgungseinrichtungen, das Abfall-ABC und liefert aktuelle Informationen. So sei es für jedermann möglich und garantiert, keine Abfuhrtermine mehr zu verpassen.

Als Beispiel für Bürgerfreundlichkeit führte Wägemann auch die Kfz-Zulassung an. Die stark nachgefragte Anlaufstelle in Weißenburg sei barrierefrei umgebaut worden. Darüber hinaus lasse der Landkreis die Kfz-Zulassung in Gunzenhausen (SMG-Halle) umbauen. Für beide Zulassungstellen und das Führerscheinwesen sei die vorherige Online-Terminvereinbarung eingeführt worden. Die Kunden müssten keine überlangen Wartezeiten mehr in Kauf nehmen.

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© Wolfgang Dressler

Auf der Haben-Seite verbucht der Landrat auch das Landesamt für Schule mit Prüfungsamt in Gunzenhausen sowie die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Weißenburg. Damit sei es gelungen, staatliche Arbeitsplätze in den Landkreis zu holen. Bislang zähle man über 100 Arbeitsplätze in Gunzenhausen und um die 15 in der Kreisstadt, beide mit steigender Tendenz.

Der Landkreis ist Sachaufwandsträger für elf weiterführende und berufsbildende Schulen. In den acht Jahren der Wägemann’schen Amtszeit wurde hier massiv gebaut. Am gewichtigsten war der Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Weißenburg (6,9 Millionen Euro). Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen wurden in der Realschule Weißenburg (5,4 Millionen), in der Beruflichen Oberschule Weißenburg (3,1 Millionen) und im Beruflichen Schulzentrum Gunzenhausen (2,8 Millionen) durchgeführt. Insgesamt flossen in den Jahren 2011 bis 2019 32,8 Millionen Euro an Investitionen in die landkreiseigenen Schulen und 91,7 Millionen Euro in den laufenden Unterhalt.

Mehrere Verwaltungsstellen und Schulen in Weißenburg seien mittlerweile durch einen Glasfaserring miteinander verbunden. Die Planungen für einen Glasfaserring für Verwaltungen und Schulen in Gunzenhausen liefen derzeit auf Hochtouren und sollten schnellstmöglich umgesetzt werden.

Zum Stichwort "Digitale Bildungsregion" erinnerte der Landrat an die drei Tablet-Klassen an der Wirtschaftsschule in Gunzenhausen Neben der Vermittlung von Medienkompetenz liege der Fokus vor allem darauf, das Tablet als Arbeitswerkzeug und nicht als Spielgerät kennenzulernen.

Derzeit laufe die Bewerbung für die Weiterentwicklung des Qualitätssiegels "Digitale Bildungsregion". Damit sollten Kompetenzen für eine digitale Welt vermittelt und die Digitalisierung gemeinsam gestaltet werden. Im Stellenplan des Landkreises sei dafür eine Stelle vorgesehen.