Helsinki - Finnlands Regierungschefin Sanna Marin erneuert ihre Forderung für eine Änderung der Arbeitszeiten, die sie bereits als Verkehrsministerin angestoßen hatte. Es geht um eine Vier-Tage-Woche mit nur noch sechs, statt wie bisher acht Stunden Arbeit pro Tag. Damit sollen Arbeitnehmer mehr Zeit für die Familie und Hobbys haben. Ob ein Testlauf von ihrer Koalition mitgetragen werden würde, ist aber unklar.

"Ich glaube, die Menschen verdienen es, mehr Zeit mit ihren Familien, ihren Angehörigen, mit Hobbys und anderen Aspekten des Lebens wie Kultur zu verbringen", sagt Marin laut New Europe bereits im Sommer. Dabei gibt es für Arbeitnehmer in Finnland schon jetzt mehr Möglichkeiten als in Deutschland. Zwar gilt in beiden Ländern aktuell an fünf Arbeitstagen die 40-Stunden-Woche, doch sind skandinavische Firmen oft wandelbarer als deutsche Unternehmen, wie stern.de berichtet. Arbeitnehmern wird hier ermöglicht, ihren Arbeitsbeginn selbst in einem Zeitfenster von drei Stunden zu beginnen.

Weniger Arbeit gleichbedeutend mit weniger Geld

Im finnischen Nachbarland Schweden gibt es bereits Sechs-Stunden-Tage. Dadurch seien Menschen "gesünder, produktiver und zufriedener", wie eine Untersuchung ergeben habe. Das Problem an dem Vorstoß: Weniger Arbeit ist gleichbedeutend mit weniger Geld, denn es werden nur sechs Stunden bezahlt.

Der Artikel wurde am 07.01.2020 um 15.01 Uhr aktualisiert.