Nürnberg - In keinem anderen Bundesland gibt es sowas: Zum ersten Mal findet heute in Bayern der Großeltern-Tag statt. Ausgerufen hat ihn Markus Söder. NN-Redakteurin Kirsten Waltert bezeichnet diese Aktion als "reine Symbolpolitik" und hat einen besseren Vorschlag für den Ministerpräsidenten.

Mit Oma Rezepte ausprobieren und Bilderbücher anschauen, mit Opa Schokolade aus der Speis stibitzen und Traktor fahren – wer als Kind viel Zeit mit seinen Großeltern verbringen durfte, behält aus dieser Phase mehr als schöne Erinnerungen.

Auch Eltern erleben bestenfalls, dass Großeltern spitze sind – als Ratgeber und schnelle Einsatztruppe, wenn die Kleinen erkranken und betreut werden müssen. Fast vier Milliarden Stunden wenden die 21 Millionen Großeltern in Deutschland pro Jahr insgesamt für die Enkel auf, geht aus Daten des Deutschen Zentrums für Altersforschung hervor.


+++ Heute ist Großeltern-Tag: Das steckt dahinter +++


Insofern hat Markus Söder (CSU) Recht, dass wir unsere Großeltern wertschätzen sollten. Nur: Wer sagt, dass das viele nicht bereits tun? Und das nicht nur an einem einzigen Großelterntag im Jahr, wie ihn Söder für diesen Sonntag in Bayern ausgerufen hat, sondern Tag für Tag. Will Söder den engagierten Senioren etwas Gutes tun, kann er sich dafür einsetzen, dass Enkelbetreuungszeiten auf die Rente angerechnet werden. Von reiner Symbolpolitik hat indes niemand etwas – außer Söder selbst.