Klimastreik während der Arbeit: So denken Arbeitnehmer
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Für Freitag, den 20. September, ruft "Fridays For Future" zum globalen Klimastreik auf. Auch Arbeitnehmer sind dazu aufgerufen, für mehr Klimaschutz auf die Straße zu gehen. Streiken während der Arbeitszeit? Was Bürger davon halten und ob der Arbeitgeber das erlaubt, haben wir in unserer Umfrage in der Nürnberger Innenstadt gefragt.
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Wolfgang Bussert (72) aus Pforzheim
1/9 - Als selbstständiger Versicherungsberater beschäftigt Wolfgang Bussert fünf Mitarbeiter. "Alle meine Angestellten dürfen während der Arbeitszeit für den Klimaschutz demonstrieren", sagt er. Der 72-Jährige ist zudem der Meinung, dass bei diesem Thema viel zu viel geredet, aber nicht konsequent gehandelt wird. Der Druck auf die Politik müsse deshalb erhöht werden. "Im Moment bin ich im Urlaub, ansonsten würde ich aber mitlaufen." © Joel Bougnot2 / 9
Sebastian Fritz (28) und Ann-Katrin Steinert (24) aus Nürnberg
2/9 - Sebastian Fritz (28) und Ann-Katrin Steinert (24) arbeiten beide als Straßenbahnfahrer - ihr Job macht es unmöglich, zu der Demo zu gehen. Nichtsdestotrotz spricht sich das Paar für mehr Klimaschutz aus. "Man darf das Klima nicht außer Acht lassen, wir achten auf die Fleischqualität und darauf, dass wir nicht jeden Tag Fleisch essen", so Steinert. Sebastian Fritz hingegen kritisiert den Müll durch die vielen Schilder bei den Demos. © Joel Bougnot3 / 9
Antje Klowat (48) aus Nürnberg
3/9 - Dass gerade junge Menschen ihre Meinung äußern und politisch aktiv werden, findet Antje Klowat super. Die Lehrerin an der Geschwister-Scholl-Realschule dürfte auch selbst demonstrieren gehen: "Ich empfehle meinen Schülern mitzulaufen, trotzdem muss es noch Lehrer geben, die unterrichten. Ich selbst bleibe in der Schule." Die 48-Jährige gibt sich auch kritisch: "Ich habe das Gefühl, dass die Debatte rund ums Klima manchmal zu obsessiv geführt wird." © Joel Bougnot4 / 9
Georgine (75) und Klaus Peter Seufert (77) aus Altdorf
4/9 - Für Georgine (75) und Klaus Peter Seufert (77) stellt der Klimawandel eine Jahrhundertaufgabe dar. "Ich finde es lobenswert, dass sich die Jugend so engagiert", sagt Klaus Peter Seufert. "Wir sind allerdings zu alt, um selbst demonstrieren zu gehen." Seine Frau Georgine Seufert hinterfragt die heutige Konsumgesellschaft: "Früher wurde sparsamer gelebt und weniger gekauft. Die Verschwendung von Ressourcen wird immer schlimmer." © Joel Bougnot5 / 9
Jennifer Bernerth (18) aus Dietenhofen
5/9 - Die Abiturientin Jennifer Bernerth war bereits auf einer Demo von "Fridays For Future". "Es kommt darauf an, auf die Probleme durch Protest aufmerksam zu machen", findet die 18-Jährige. "Genauso wichtig ist es, selbst etwas in seinem Leben zu ändern." Bernerth will ein Vorbild sein und fährt deswegen so oft wie möglich mit dem Fahrrad. © Joel Bougnot6 / 9
Carmine Muto (31) aus Bayreuth
6/9 - Carmine Muto ist ein vehementer Befürworter von mehr Klimaschutz: "Es geht um die Zukunft von uns allen, das darf niemanden kalt lassen." Als Barkeeper hat der 31-Jährige allerdings nicht die Möglichkeit, auf die Straße zu gehen. © Joel Bougnot7 / 9
Eva Neugebauer (26) aus Coburg und Marike Pässler (26) aus Wien
7/9 - "Für Menschen mit festen Arbeitszeiten ist es schwierig, auf Demos zu gehen", meint die Versicherungskauffrau Eva Neugebauer. "Ich würde zwar auch gerne auf die Straße gehen, doch mein Arbeitgeber erlaubt mir das nicht." Ihre Freundin Marike Pässler studiert in Wien Architektur. "Ich bin gerade auf Reisen, aber ansonsten wäre ich auf jeden Fall dabei", so die 26-Jährige. © Joel Bougnot8 / 9
Florian Abraham (34) aus Neumarkt
8/9 - Als Controller in einem großen Industrieunternehmen hat Florian Abraham gerade viel zu tun und geht deshalb nicht auf die Demo am Freitag. "Mein Arbeitgeber würde mir aber normalerweise freigeben", meint der 31-Jährige. Klimaschutz findet Abraham sinnvoll: "Bisher wurde in diesem Bereich viel zu wenig getan." © Joel Bougnot9 / 9
Rene Holzberger (21) und Lisa Uhlenbrock (22) aus Fürth
9/9 - Rene Holzberger und Lisa Uhlenbrock sind mit der Politik unzufrieden: "Wirtschaftsinteressen werden zu oft dem Klima- und Umweltschutz vorgezogen", kritisiert Holzberger. "Da ich Urlaub habe, gehe ich am Freitag auf die Demo in Fürth. Mein Arbeitgeber würde mir das allerdings nicht erlauben", so der Büroangestellte. Da Lisa Uhlenbrock am Freitag in der Berufsschule sitzt, kann sie nicht demonstrieren gehen. Öffentlichen Protest findet sie dennoch unheimlich wichtig: "Wir dürfen die Probleme nicht totschweigen. Die Politik wird ihrer Verantwortung nicht gerecht, die Bundesregierung muss ihre selbstgesetzten Klimaschutzziele einhalten." © Joel BougnotAnzeige