Große Maschinen, großer Einsatz: Woher kommen unsere Weihnachtsbäume?
12 Bilder
Sie sind so etwas wie die Kollegen des Christkindes: Mit ihrem Team sorgen Dieter Rippel und Wilhelm Beßler dafür, dass hunderttausende Menschen rechtzeitig einen geschmückten Baum im Wohnzimmer stehen haben. Spätestens ab November sind sie im Dauerstress. Wie funktioniert das?

1 / 12
150.000 Bäume werden gefällt
1/12 - Denn aktuell herrscht Hochbetrieb beim Weihnachtsbaumhandel Rippel und Beßler in Wachenroth, wöchentlich kommen neue Saisonhelfer dazu. In wenigen Tagen holen sie die Ernte eines ganzen Jahres ein. 150 000 Bäume werden gefällt, damit die Menschen in Geschäften, Rathäusern, Marktplätzen und ihren Wohnzimmern wissen, dass bald Weihnachten ist. Für eine besinnliche Zeit zu sorgen, ist ganz schön stressig. Rund 100 Mitarbeiter, vor allem Saisonhelfer aus Rumänien, sind täglich ab 7 Uhr im Einsatz. Bereits Mitte Juli werden die schönsten Bäume ausgesucht und markiert, im November fährt ein Arbeiter mit einer großen Baumfäll-Maschine durch die Reihen und sägt die Auserwählten ab. © Paul Neudörfer
2 / 12
100 Arbeiter helfen mit
2/12 - Für eine besinnliche Zeit zu sorgen, ist ganz schön stressig. Rund 100 Mitarbeiter sind täglich ab 7 Uhr im Einsatz. Sie kommen hauptsächlich aus dem rumänischen Ort Malmkrog. Damit sie sich gleich heimisch fühlen, wurde ein eigenes Ortsschild vor dem Gelände aufgestellt. Gute Mitarbeiter zu bekommen ist schwierig, weiß Rippel. "Man muss den Leuten schon was bieten." Deshalb ist von den Geschäftsführern auch das Bauen eines eigenen Hauses für die Saisonarbeiter, die vor allem bei Verwandten im Ort untergebracht sind, geplant. © Paul Neudörfer
3 / 12
Im November beginnt der Stress
3/12 - Bereits Mitte Juli werden die schönsten Bäume ausgesucht und markiert, im November fährt ein Arbeiter mit einer großen Baumfäll-Maschine durch die Reihen und sägt die Auserwählten ab. Sie dürfen dann drei Tage auf dem Feld ruhen bevor sie... © Paul Neudörfer
4 / 12
3000 Stück am Tag
4/12 - ...auf die Schneisen zwischen den Reihen gezogen und eingenetzt werden. Bis zu 3000 Stück schafft die Maschine pro Tag – Fließbandarbeit mitten im Wald. Hinter den Einpackern ist bereits der nächste Trupp im Anmarsch. © Paul Neudörfer
5 / 12
Enorme logistische Herausforderung
5/12 - Sie verladen die Bäume mit Hilfe eines Förderbandes auf transportfertige Paletten, die auf dem Anhänger eines Traktors liegen. In manchen Wochen müssen bis zu 30.000 Bäume mit Lkw vom Hof gebracht werden - eine enorme logistische Herausforderung. © Paul Neudörfer
6 / 12
Fläche so groß wie Helgoland
6/12 - Auf dem Betrieb gibt es ganz schön viel zu tun: 250 Hektar Tannenbäume auf über 80 Feldern versorgen Dieter Rippel und seine Kollegen. Das ist eine Fläche so groß wie die Insel Helgoland. © Paul Neudörfer
7 / 12
Grüne Umweltschützer
7/12 - Den Vorwurf von Umweltschützern, die Bäume jahrelang zu pflegen, um sie dann für wenige Wochen im Wohnzimmer stehen zu haben, sei nicht nachhaltig, will Rippel so nicht stehen lassen. "In unseren Bäumen nisten jährlich hunderte Vögel", erklärt er. Seine rund zwei Millionen Bäume auf 250 Hektar binden während ihrer bis zu zehn Jahre dauernden Wachstumszeit rund 36 000 Tonnen Kohlenstoffdioxid und produzieren gleichzeitig etwa 26 000 Tonnen Sauerstoff. © Paul Neudörfer
8 / 12
Zange statt Chemie
8/12 - Außerdem verwende sein Betrieb kaum Pestizide. Das bedeutet aber auch: mehr Arbeit. Da das Wachstum nicht mit Chemie gestoppt wird, müssen die Baumspitzen regelmäßig mit einer Zange angeschnitten werden. "Damit verhindern wir, dass der Saft nach oben schießt und die Spitze weiterwächst", so Rippel. Schließlich wollen seine Kunden einen möglichst perfekten Baum – und der hat eine gerade und kurze Spitze. © Paul Neudörfer
9 / 12
Der Hitze-Sommer hat zugeschlagen
9/12 - Teilweise ist das Tannen-Meer aber nicht mehr ganz so grün. Vor allem auf den Feldern mit den frisch gepflanzten Bäumchen klaffen immer wieder große braune Stellen. 2018 verbrannte der Hitze-Sommer die tagelange Arbeit. "Von den Bäumen, die wir im Frühjahr gepflanzt haben, sind zwischen 20 000 und 30 000 Stück kaputtgegangen", seufzt Dieter Rippel. Große Auswirkungen wird das für das aktuelle Geschäft nicht haben, denn bis unter diesen Bäumen Geschenke liegen, wird es bis zu sechs Jahren dauern. "Es wird jeder seinen Baum bekommen, wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", so Rippel. © Paul Neudörfer
10 / 12
Ein lukratives Geschäft
10/12 - Neben Weihnachtsbäumen verkauft der Wachenrother Betrieb auch Tannenzweige. Dafür werden extra große Bäume angepflanzt, die dann "geerntet" werden. Mehrere hunderttausend Stück werden jede Saison verkauft. Die Wedel sind besonders als Deko, aber auch als Schutz für Pflanzen im Garten oder auf dem Friedhof beliebt. © Paul Neudörfer
11 / 12
Besinnliche Weihnachten? Fehlanzeige!
11/12 - Bis zum 23. Dezember ist Dieter Rippel im Einsatz. "An Weihnachten ist der Kopf noch so voll, da brauche ich erst einmal 14 Tage zum Runterfahren", sagt er. Im Januar wartet dann Büroarbeit, bevor es im März wieder auf die Felder geht. © Paul Neudörfer
12 / 12
12/12 - Auch 2020 läuft die Produktion der Weihnachtsbäume in Tausenden weiter. Händler Michael Beßler glaubt trotz Pandemie an ein gutes Geschäft. © Paul Neudörfer
Anzeige