HILPOLTSTEIN - Nach fast vier Jahrzehnten macht die Drogerie-Kette Schlecker dicht und schließt 2800 Läden. In Hilpoltstein sind gleich zwei Geschäfte betroffen.

„Bis Freitag hatten wir noch Hoffnung“, sagt Sandra Lehner. Dann sei ein Fax geschickt worden, dass Schlecker schließt. Die 40-Jährige arbeitet in der Schlecker-Filiale in der Industriestraße in Hilpoltstein und wird wie ihre drei Kolleginnen demnächst auf der Straße stehen. Nach 19 Jahren in Diensten der Drogerie-Kette und „guter Bezahlung“. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sollen die Mitarbeiterinnen noch im Juni gekündigt werden.

Wann die Geschäfte in Hilpoltstein konkret geschlossen wird, weiß Sandra Lehner genausowenig wie ihre Kollegin Cordula Herr, Leiterin der Filiale in der Christoph-Sturm-Straße. Die vergangenen Wochen und Monate seit Bekanntwerden der Schlecker-Insolvenz seien von Hoffen und Bangen geprägt gewesen, erklärt die 53-Jährige.

Mitarbeiter vor dem Aus

Bis dann am Freitag die Nachricht vom endgültigen Aus gekommen sei. „Wir wissen, dass Schlecker komplett schließt, mehr aber auch nicht.“ Wie es mit ihr und den drei weiteren Angestellten in der Christoph-Sturm-Straße weitergeht? Achselzucken. Ab einem gewissen Alter sei es nicht mehr so einfach, auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen...

Die Kunden, so Cordula Herr, würden die Schließung der SchleckerFilialen in Hilpoltstein sehr bedauern. Das weiß auch Sandra Lehner zu berichten. Das sei vor allem für ältere Leute schlimm, die nicht so mobil seien.

Ein herber Verlust

Gerade die Schließung des Schlecker-Marktes in der Christoph-Sturm-Straße wertet Bürgermeister Markus Mahl als herben Verlust für die Altstadt. Dieses Geschäft sei für die Anwohner wichtig und auch entsprechend frequentiert gewesen. Was wiederum auch Anlass zu Optimismus gebe, dass eine entsprechende Nachfolgeregelung gefunden werde. „Aber das ist in erster Linie Sache des jeweiligen Gebäudeeigentümers.“

Dass einer der zahlreichen Interessenten aus dem Drogerie-Segment, die regelmäßig den Standort Hilpoltstein abfragen, für eine Nachfolgenutzung in Frage komme, glaubt Mahl eher nicht. „Die wollen alle Verkaufsflächen zwischen 600 und 800 Quadratmetern.“ Und die könnten die Geschäfte in der Christoph-Sturm-Straße und in der Industriestraße nicht bieten.