Ohne Auto kann der Heimweg vom Supermarkt sehr anstrengend werden. Viele Menschen in Nürnberg lassen sich deshalb dazu verleiten, ihre schweren Tüten mit dem Einkaufswagen aus dem Supermarkt nach Hause zu bringen. Das wäre kein Problem, wenn die Wagen immer wieder ihren Weg zurück in die Märkte finden würden. Sehr oft passiert das aber leider nicht. Die Einkaufswagen stehen dann an Straßenecken oder Gehsteigen vor Wohnhäusern. Das stört nicht nur die Anwohner, sondern auch die Supermärkte, denen die Wagen fehlen.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, geht der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) seit Juni dieses Jahres gemeinsam mit mehreren Einzelhändlern gezielt gegen abgestellte Einkaufswagen in Nürnberg vor. Dafür wurde eine Vereinbarung mit den Supermarktbetreibern getroffen. Erhält Sör Meldungen zu abgestellten Einkaufswagen, leitet er sie mit genauer Angabe des Standortes an die jeweiligen Eigentümer weiter. Diese sollen die Wagen innerhalb von 48 Stunden selbst abholen.
Erste Erfolge zu verzeichnen
Die Zusammenarbeit scheint zu funktionieren. Die Zahl der herrenlosen Einkaufswagen ist spürbar gesunken. Im Verlauf des Jahres musste die Stadt deutlich weniger Einkaufswagen sichern und lagern als noch im Vorjahr. Auch Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel ist zuversichtlich: „Die Vereinbarung zeigt, dass Zusammenarbeit wirkt und letztlich gibt es nur Gewinner. Dort, wo Händler Verantwortung für ihr Eigentum übernehmen, verschwinden Einkaufswagen schneller aus dem Stadtbild.“ Laut Vogel habe sich die Zahl der verschrotteten Einkaufswagen im Vergleich zum Vorjahr halbiert.
Dennoch beteiligen sich weiterhin nicht alle Handelsunternehmen an der Vereinbarung. Sör betont deshalb weiterhin, mit den Einzelhändlern im Gespräch zu bleiben, damit künftig alle herrenlosen Einkaufswagen von Nürnbergs Straßen verschwinden.
Bürger können helfen
Um die Stadt und die Lebensmittelhändler zu unterstützen, können Bürger abgestellte Einkaufswagen im Internet über den sogenannten „Sör-Mängelmelder“ melden. Diese Information wird dann an die Supermärkte weitergegeben. Die wiederum können dann schnell reagieren und ihre Wagen einsammeln.
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