
Schneeleopard Indra führte im Tiergarten Nürnberg ein langes Leben. Gemeinsam mit seiner Gehegepartnerin Pia zog er sechs Jungtiere groß. Doch im August 2024, im hohen Alter von 19 Jahren, musste Indra eingeschläfert werden - als letzter seiner Art im Nürnberger Zoo. Seitdem mussten die Zuschauer auf den Anblick der majestätischen Tiere, die in den Hochgebirgsregionen Zentralasiens beheimatet sind, verzichten. Doch diese Zeit ist nun vorbei: nach über einem Jahr Pause beheimatet der Tiergarten wieder einen Schneeleoparden.
Der „Neue“ hört auf den Namen Pamir und hat am 2. Juni 2024 im Warschauer Zoo das Licht des Lebens erblickt, wie aus einer Mitteilung des Tiergartens hervorgeht. Am 20. November kam er in Nürnberg an, nach einer Eingewöhnungszeit im Stall streift er seit Freitag, den 5. Dezember, auch durch die Außenanlagen seiner neuen Heimat. „Anfangs war er noch etwas nervös – schließlich war alles neu für ihn. Inzwischen hat er sich gut eingelebt und erkundet neugierig seine Umgebung“, zitiert der Tiergarten den zuständigen Revierleiter René Kaiser.
Tiere sollen Nachwuchs bekommen
Seine Erkundungstouren muss Pamir derzeit noch alleine bestreiten. Doch dieser Umstand soll sich zeitnah ändern, im kommenden Jahr soll ihm ein Schneeleopardenweibchen Gesellschaft leisten. Nicht ohne Hintergedanken - schließlich kam Pamir auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP nach Nürnberg. „Die Schneeleoparden im Tiergarten haben bereits mehrfach erfolgreich Jungtiere großgezogen. Mit Pamir und seiner künftigen Partnerin möchten wir diese Erfolgsgeschichte fortsetzen und so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser bedrohten Art leisten“, erklärt der zuständige Kurator und Tierarzt Hermann Will.
Denn nicht nur bei den Besucherinnen und Besuchern des Nürnberger Tiergartens sind die Tiere für ihre Schönheit bekannt: Ihr dichtes, hellgraues Fell weckt Begehrlichkeiten bei Wilderern. Auch der Klimawandel bedroht den Bestand der Schneeleoparden, da er ihren Lebensraum schrumpfen lässt. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt die Art deshalb auf der Roten Liste und stuft sie als gefährdet ein. Laut WWF leben derzeit nur noch rund 4.000 bis 6.500 Exemplare in freier Wildbahn - „das Risiko, dass die scheuen Katzen in naher Zukunft aussterben, ist hoch“, schreibt der Umweltverband.