
Die Stadt Nürnberg, der Bürgerverein Jobst-Erlenstegen und der BUND Naturschutz haben am Mittwoch (10. Dezember) in der Eichendorffstraße eine Eichhörnchen-Seilbrücke montiert, die den Nagern eine sichere Überquerung der viel befahrenen Straße ermöglichen soll.
Nürnberg ist damit die dritte Stadt in Bayern, in der der BUND Naturschutz nach eigenen Angaben zusammen mit Kommunen und engagierten Bürgern eine solche Brücke realisieren konnte. Ähnliche Projekte bestehen demnach bereits in Zirndorf (Landkreis Fürth) und Regensburg.
Eichhörnchen sind laut BUND dafür bekannt, Hindernisse wie Straßen und Wege durch Sprünge von Baum zu Baum zu überwinden. Sind die Bäume aber zu weit auseinander, müssen die Tiere auf den Boden ausweichen, mit entsprechendem Unfallrisiko. An der vielbefahrenen Eichendorffstraße sei dies bislang ein Problem gewesen. Die Initiative für die Brücke ging von einer Anwohnerin aus, die dem BUND Naturschutz mehrere tote Tiere meldete.
„Mit der Eichhörnchen-Brücke setzen wir ein sichtbares Zeichen für den Natur- und Artenschutz in Nürnberg“, erklärt Klaus-Peter Murawski, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Nürnberg. „Es freut mich sehr, dass wir mit Unterstützung der Stadt und des Bürgervereins diese einfache und wirksame Schutzmaßnahme umsetzen konnten. Hier zeigt sich, wie effektiv kommunale Zusammenarbeit dazu beitragen kann, Lebensräume zu vernetzen und die Zahl der überfahrenden Eichhörnchen zu reduzieren.“
Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hatte in den vergangenen Monaten die geeigneten Baumstandorte ermittelt und die Umsetzung der Brücke vorbereitet. Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel dankt allen Beteiligten: „Mein großer Dank gilt den zahlreichen Spenderinnen und Spendern sowie dem Bund Naturschutz, der die Montage übernimmt. Dieses Projekt zeigt, wie wir mit vergleichsweise kleinen Maßnahmen Artenschutz konkret umsetzen können – und dass bürgerschaftliches Engagement in Nürnberg viel bewegt.“
Damit die Tiere die Brücke schneller annehmen, wurden an den Brückenbäumen Futterstationen angebracht.
