
Am 30. November spielten die Selber Wölfe gegen ECDC Memmingen Indians. Das Eishockey-Spiel endete mit 7:2 für Selb. Doch statt des Sieges bleibt etwas anderes in Erinnerung, denn nach der Partie kam es zu massiven Ausschreitungen. Nun teilen das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof mit, dass die schweren Übergriffe durch gezielte Aktionen aufgeklärt werden konnten.
Wie die Polizei mitteilt, war es im Anschluss an das Heimspiel gegen Memmingen Ende November zu massiven Übergriffen einer aggressiv auftretenden Fangruppe aus Selb gekommen. Dabei wurden Gästefans, darunter auch Frauen und Jugendliche, attackiert und zwei Polizeibeamte durch Schläge verletzt. Die Beamten mussten sich in ärztliche Behandlung begeben.
Die Kriminalpolizei Hof führte in der Folgewoche unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Hof Ermittlungen in der Fanszene der Selber Wölfe wegen Landfriedensbruchs und tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte durch. Dabei konnten nach Informationen von Polizei und Staatsanwaltschaft drei Hauptverdächtige identifiziert werden. Diese müssen sich nun wegen der aufgeführten Straftaten verantworten. Die Männer sind Mitglied einer Fangruppierung, die in der Vergangenheit regelmäßig durch aggressives Verhalten im Zusammenhang mit Eishockey-Spielen in Selb auffiel.
Gegen die ermittelten Tatverdächtigen sprach der Deutsche Eishockeybund (DEB) bereits ein bundesweit geltendes Stadionverbot für die DEL, DEL2 und beide Oberligen aus.
Im Zuge der Ermittlungen gab es auch polizeiliche Maßnahmen beim Heimspiel der Selber Wölfe gegen Höchstadt am 7. Dezember. Die Polizei stellte die Identität mehrerer Personen fest, die für die Ermittlungen rund um die Ausschreitungen der Vorwoche relevant sein könnten. Dabei ging es sowohl um mögliche Tatbeteiligte als auch um Personen, die Hinweise zum Tatgeschehen geben können.
Nach massiven Ausschreitungen bei Eishockey-Spiel in Selb: Polizei passt Einsatztaktik an
Die Ereignisse der Vorwoche flossen ebenfalls in die polizeiliche Lagebewertung für das Sonntagsspiel am 7. Dezember ein. Die Polizei teilt mit, es erfolgte eine Anpassung von Kräfteansatz und Einsatztaktik, um Straftaten zu verhindern und zusätzliche Hinweise sowie mögliche Tatbeteiligte feststellen zu können. Das Spiel selbst verlief störungsfrei.
Im Bereich der sogenannten Hockey-Hütte führte die Polizei nach dem Spiel zahlreiche Identitätsfeststellungen durch. Dabei wollte sich ein Fan der polizeilichen Ansprache entziehen und wurde kurzzeitig festgehalten.
Ein Fan verweigerte die Herausgabe seiner Ausweisdokumente und musste in der Folge durchsucht werden. Aus Gründen der Eigensicherung wurde er hierzu kurzzeitig an einen Zaun gestellt. Bei dieser Durchsuchungsmaßnahme wurden auch die Arme und Beine des Mannes festgehalten. Dies stellt nach Angaben der Polizei die übliche Eigensicherungspraxis durchsuchender Beamter dar.
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