Nürnberg - Tina V. ist auf das Wohngeld angewiesen. Die Alleinerziehende fürchtet, ansonsten ihre Miete nicht mehr zahlen zu können. Ihr Mann ist seit Jahren tot, 2025 folgten weitere Rückschläge. Nun ist das Geld äußerst knapp.

„Alles wird teurer“, sagt Tina V. (Name geändert). Für dasselbe Geld bekomme sie immer weniger. „Die Preise sind hochgegangen, aber der Lohn bleibt gleich.“ Die Nürnbergerin arbeitet seit 14 Jahren in Teilzeit bei einer Einzelhandelskette in der Nürnberger Innenstadt. Ebenso lange verdient sie 14,60 Euro pro Stunde. Ihr Gehalt ist noch nie erhöht worden, sagt die rund 40 Jahre alte Frau. „Das ist traurig nach so vielen Jahren.“ Ab Januar 2027 entspricht es dem Mindestlohn.

Bereits mit 16 half V. in einer Eisdiele aus. „Ich war richtig, richtig stolz“, sagt sie über ihr erstes selbstverdientes Geld. Sie schaffte den Quali, heiratete und brachte einen Sohn zur Welt. Als er im Kindergartenalter war, bewarb sie sich bei der Einzelhandelskette. Obwohl sie keine Ausbildung hatte, wurde sie sofort genommen.

Der Mann verstarb unerwartet

Ihr Mann verdiente gut, die Familie hatte keine Geldsorgen. Bis er eines Tages ohne Vorwarnung Schwindel bekam, stürzte und auf den Kopf fiel. Nach zwei Wochen im Koma konnte nur sein Tod festgestellt werden.

Die Hinterbliebenen bekamen fortan Witwen- beziehungsweise Halbwaisenrente. In diesem Jahr aber wurde der Junge volljährig, seitdem erhalten beide weder die eine noch die andere Zahlung, auch weil V. eine bestimmte Altersgrenze noch nicht erreicht hat.

Zudem verlor der Sohn seine Lehrstelle und die Mutter brach sich ihr Schienbein. Sie bezog mehrere Monate lang nur Krankengeld und sah sich gezwungen, von Eltern und Freunden Geld zu leihen. Im Juli beantragte sie Wohngeld, auf das sie noch immer wartet.

„Ich könnte mich krankmelden, aber ich liebe meine Arbeit“

Inzwischen kann V. wieder arbeiten. Aber ihr Bein macht weiterhin Probleme. „Der Fuß tut weh, ich könnte mich krankmelden, aber ich liebe meine Arbeit, ich bin gerne da“, sagt sie. Trotzdem erwägt sie nun aus finanziellen Gründen, sich umzuorientieren. Sie könnte sich eine Ausbildung zur Altenpflegerin vorstellen. „Der Beruf ist nicht leicht“, weiß V., „doch man wird gebraucht.“

Eine Perspektive, die der Alleinerziehenden für den Moment jedoch nicht weiterhilft - genauso wie die bloße Aussicht auf das Wohngeld. Am meisten sorgt sie sich, ihre Wohnung zu verlieren. Im Dezember wird sie erneut operiert, wieder könnte sie ins Krankengeld abrutschen. Dabei ist ihr Konto schon jetzt im Minus.

„Freude für alle“ möchte Tina V. nach einem sehr aufreibenden Jahr unterstützen. Wenigstens über die Weihnachtstage soll sie nicht an ihre Miete denken müssen. Wir bitten Sie, liebe Leserinnen und Leser, herzlich um Spenden - auch für andere, die länger auf ihr Wohngeld warten. Die Weihnachtsaktion wird regelmäßig um Unterstützung entsprechender Fälle gebeten. Hintergrund ist, dass inzwischen mehr Menschen Anspruch auf Wohngeld haben, es vielen Kommunen aber an Personal fehlt, um die Anträge zeitnah zu bearbeiten.