
Überraschung im Münster-“Tatort“: Am Sonntagabend hat es - neben den Ermittlungen im Fall der Ermittlerinnen und Ermittler - noch eine weitere große Überraschung gegeben: Die kettenrauchende Staatsanwältin Wilhelmine Klemm zeigte sich nicht nur von einer ungewohnt emotionalen und privaten Seite, sondern verabschiedete sich final von dem Team.
„Goodbye, auf Wiedersehen und alles Gute: Wir danken Mechthild Großmann für über 22 Jahre als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm im Münsteraner #Tatort“, heißt es auf dem Instagram-Profil der Serie. Schon seit dem Jahr 2002 trat die inzwischen 76 Jahre alte Schauspielerin mit ihrem „trockenen Humor und markanter Stimme“ in dem Ermittler-Team auf und begeisterte Fans damit. Insgesamt trat sie in dieser Zeit in knapp 50 Folgen auf.
„Schön. Klug. Begehrenswert“ - so bezeichnet die 76-jährige Schauspielerin die Rolle der Staatsanwältin selbst in einem Interview. „Den trockenen Humor habe ich an Wilhelmine Klemm immer geliebt“, gibt sie weiter zu.
In dem Fall vom Sonntagabend wirkte die Staatsanwältin, die vor allem immer mit einer Zigarette in der Hand auffiel, wie ausgewechselt und zeigte sich von einer privaten Seite, die man in all ihren Fällen sonst nur sehr selten gesehen hatte.
„Man hat Frau Klemm privat in all den Jahren so gut wie nie erlebt“, gibt Schauspielerin Mechthild Großmann dazu zu bedenken. „Man hat sie im Grunde immer nur in so was wie einer Uniform gesehen - im Kostüm, Anzug, kleine Handtasche, Aktendings.“
Wenig Privates der Rolle bekannt
Nur am Rande habe das TV-Publikum mal andeutungsweise Privates erfahren. Dass es eine Abtreibung während des Studiums gegeben haben soll oder sie in einem besetzten Haus gelebt habe, sagt Großmann der Deutschen Presse-Agentur. „Und das sind Geschichten, die nicht besonders staatsanwältlich sind. Sie ist so jemand, dem man alles zutraut.“ Auch ihr Abschied lässt wenig private Einblicke zu. In der Folge vom Sonntagabend erklärt sie Ermittler-Kollege Thiel beinahe beiläufig, dass sie sich zurückziehen würde. Der Grund: „Weil ich zu alt für den Scheiß bin“ - an dieser Stelle blitzt noch einmal deutlich der trockene Humor und die ehrliche Seite der Rolle der Staatsanwältin durch.
Die Schauspielerin, die auch im Theater zu sehen ist, Lesungen hält und auch als Synchronsprecherin arbeitet, kannte alle Facetten ihrer Rolle, die nun aus dem Münsteraner „Tatort“ verschwindet und die beiden Ermittler Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Ferdinand Konstantin Prahl) zurücklässt.