
Zwei Siege, sieben erzielte Tore, kein Gegentreffer: Die Derbys in der vergangenen Saison hätten aus Club-Sicht nicht besser laufen können. Im Sommer folgte ein großer Umbruch beim 1. FC Nürnberg, viele Derbysieger verließen den Club. Doch wie ein Social-Media-Zusammenschnitt des FCN jetzt zeigt, bleiben die Helden des Vorjahres dem Verein auch heute noch verbunden - und schicken emotionale Grußbotschaften von ihren neuen Stationen vor dem 275. Frankenderby.
„Vor allem das Spiel in Fürth war eines der geilsten Spiele, die ich bis jetzt in meiner Karriere hatte“, erinnert sich etwa Caspar Jander. Inzwischen zieht Jander bei Southampton in England die Fäden im zentralen Mittelfeld, im Vorjahr legte der Münsteraner beim Club einen kometenhaften Aufstieg hin. In beiden Derbys stand Jander über 90 Minuten auf dem Platz und drückte vor allem dem Rückspiel mit zwei Vorlagen seinen Stempel auf. Der Mannschaft rät er: „Versucht, das Spiel zu genießen“. Die Fans, weiß der 22-Jährige, „werden sowieso alles geben. Die Stimmung in so einem Spiel ist einfach unbeschreiblich.“
Das Derby ist „the special one!“
Nur ein Derby machte Janis Antiste, die Rückrundenleihgabe von Sassuolo, mit. Dabei hinterließ die außergewöhnliche Atmosphäre bei ihm aber offensichtlich mächtig Eindruck. Denn jetzt, weiß Antiste, steht „the special one, the derby!“ („das Besondere, das Derby!“) erneut an. Einen Rat hat er für seine Nachfolger ebenfalls parat: „Play with heart, give everything!“ („Spielt mit Herz, gebt alles!“) und hat auch eine Bitte an die neue Club-Elf: Das Bild vor der Nordkurve aus dem letzten Jahr, das wolle er so erneut sehen und beschließt seine Botschaft mit einem energischen „Gehma, Männer!“ samt ausgestreckter Faust.
Das Rückrunden-Derby erlebte Finn Jeltsch schon nicht mehr mit: Bereits im Februar wechselte das Nürnberger Eigengewächs nach Stuttgart zum VfB. In seiner Grußbotschaft zeigt der Ex-Cluberer seine Verbundenheit zum Verein aus Franken schon mit der Mikrofon-Haltung: Dass das Logo seines neuen Arbeitgebers im Video nicht zu erkennen ist, ist beim gebürtigen Neuendettelsauer wohl kein Zufall. Die Derbys mit Fürth spielen in der Karriere des 19-Jährigen eine ganz besondere Rolle -“Ich weiß, was es bedeutet.“ Nicht nur in den Nachwuchsmannschaften duellierte sich der Innenverteidiger ein ums andere Mal mit dem Kleeblatt, auch bei den Profis feierte Jeltsch einst in einem Frankenderby sein Debüt. Die 272. Auflage verlor der Club im Februar 2024 zwar noch, „umso schöner war das 4:0 letzten Saison“, erinnert sich Jeltsch, der am Sonntag auch „auf der Tribüne“ im Max-Morlock-Stadion die Daumen drücken will.
Kein Spieler dürfte im kollektiven Gedächtnis aber derart eng mit der Nürnberger Derbysaison 2024/25 verknüpft sein wie Stefanos Tzimas, der sich im Vorfeld der 275. Ausgabe ebenfalls zu Wort meldet. Zwei Treffer steuerte der Grieche beim 4:0 im Ronhof bei, einen weiteren beim 3:0 im Max-Morlock-Stadion. „Let‘s do it again this year“ („Lasst es uns dieses Jahr nochmal so machen“), fordert das Ausnahmetalent in seiner Botschaft und verspricht: „On sunday, I will be your biggest supporter.“ („Am Sonntag bin ich euer größter Fan.“) Das besondere Verhältnis des 19-Jährigen zu dem Verein, bei dem er seinen Durchbruch feierte, unterstreicht auch das Instagram-Posting des 1. FC Nürnberg, das die Botschaften der Ex-Spieler zeigt. In der Kommentarspalte hat sich der derzeit verletzte Tzimas nämlich erneut verewigt. „One of you ❤️🖤 forever“ - „Für immer ❤️🖤 einer von euch“, schreibt der Stürmer von Brighton & Hove Albion dort.