
Der fränkische Rechen zeigt drei silberne Spitzen auf rotem Grund – und ist sowohl auf den drei fränkischen als auch auf dem großen bayerischen Staatswappen vertreten. Bei vielen Menschen in der Region gilt er als identitätsstiftend. Auf deutlich weniger Gegenliebe stößt bei fränkischen Lokalpatrioten hingegen die weiß-blaue Raute, die das kleine bayerische Staatswappen ziert. Doch genau letzteres Motiv erstreckt sich schon bald auch über viele Züge im Freistaat Bayern - auch die in Franken.
„Der Freistaat Bayern harmonisiert das Erscheinungsbild im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und lässt künftig alle neuen Regionalzüge und S-Bahnen mit modernem weiß-blauen Rautenmuster rollen“, schreibt dazu die Bayerische Eisenbahngesellschaft BEG, eine hundertprozentige Tochter des Freistaats Bayern. Sie ist verantwortlich für den Betrieb von S-Bahnen, Regionalbahnen und Expresszügen im Freistaat. Alle drei Zugarten erhalten das gleiche Design: „Ein modernes Rautenmuster, angelehnt an die bayerische Staatsflagge, zieht sich über die Fahrzeugaußenseiten und schafft eine klare Wiedererkennbarkeit“, verspricht die BEG. Damit, erklärt der BEG-Aufsichtsratsvorsitzende und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter weiter, bekämen die Züge mehr „Bayern-Seele“ und seien an Bahngleisen zudem einfacher zu erkennen.
Startdatum steht fest
Konkret bedeutet das: Ab 2028 verlangt die BEG in Ausschreibungen bei der Anschaffung neuer Züge, dass diese im neuen „Landesdesign“ geliefert werden. Und auch, wo die ersten Züge mit „Bayern-Seele“ über die Gleise rollen, steht bereits fest: S-Bahnen in München bekommen den neuen Look ab Ende 2028, Regionalzüge zwischen Aschaffenburg und Berchtesgaden „Anfang des kommenden Jahrzehnts“. Alte Züge sollen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit hingegen nicht umlackiert und -foliert werden.
Im Netz gibt es für den neuen „Bayern-Look“ bislang wenig Zuspruch: „Was noch viel wichtiger ist mehr Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit“, schreibt etwa eine Userin zum neuen Design. „So ein unnötiger Söder-Move. P.S. Franken will einen eigenen Look“, kommentiert ein anderer User.