Nürnberg - FCN gegen Kleeblatt - wie in jedem Jahr ein Hochrisikospiel. Auch vor dem kommenden Aufeinandertreffen bereitet sich die Polizei speziell vor, will in ihrem Konzept aber flexibel bleiben.

Ist das Frankenderby auch nur ein Fußballspiel wie jedes andere? Für die Polizei in Mittelfranken schon - und gleichzeitig auch nicht. Wie für alle anderen Partien bereiten sich die Einsatzkräfte auf das Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FC Nürnberg und der Spielvereinigung aus Fürth gezielt vor. Dabei analysieren die Beamten unter anderem die Fanszenen beider Vereine. Im Falle des fränkischen Prestigeduells mit dem Befund, dass die Anhänger des FCN und des Kleeblatts „eher nicht befreundet“ sind, wie Christian Seiler, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, etwas augenzwinkernd anmerkt.

Tatsächlich wird das Frankenderby aufgrund der besonderen Rivalität beider Fanlager regelmäßig als Hochrisikospiele eingestuft. Entsprechend liegt das Hauptaugenmerk der Polizei auch vor dem 275. Frankenderby auf strikter Fantrennung: „Die rivalisierenden Fangruppen sollen nicht aufeinandertreffen, wir sind deshalb wieder mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort“, erklärt Seiler.

Flexibilität als entscheidender Faktor

Das Prinzip der Fantrennung ist aber nur ein Teil des polizeilichen Sicherheitskonzeptes. Von den Beamtinnen und Beamten, die am Sonntag im Einsatz sind, ist auch Flexibilität gefragt: „Ich bin kein Freund davon zu sagen, man hat nur ein bestimmtes Konzept, der Einsatz läuft genau so und so ab“, sagt Seiler. Das bedeutet beispielsweise: Wenn sich die Fürther Fans bei ihrer gemeinsamen Anreise zum Nürnberger Station spontan dazu entscheiden würden, in die S-Bahn statt in die U-Bahn zu steigen, müsste die Polizei entsprechend reagieren können.

Die Polizei Mittelfranken kann bei ihrer Vorbereitung aufs Derby auf einen großen Erfahrungsschatz aus den letzten Jahren zurückgreifen: Seit der Spielzeit 2014/2015 trafen beide Vereine fast in jeder Saison zweimal aufeinander - mit Ausnahme zweier Spielzeiten, in denen sowohl der FCN als auch das Kleeblatt jeweils einen Abstecher in die Bundesliga wagten. Ob das bei der Vorbereitung für die Beamten eine Rolle spielt? „Das würde ich per se nicht sagen. Man kann auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Wenn es zehn Jahre kein Derby gäbe, wären diese Erfahrungswerte unter Umständen veraltet, grundsätzlich ist das aber nicht ausschlaggebend“, erklärt Seiler.

Das vergangene Derby sei größtenteils friedlich verlaufen - Christian Seiler hofft, dass dies auch beim anstehenden Aufeinandertreffen am Sonntag der Fall sein wird: „Ich wünsche mir eine friedliche Veranstaltung, bei der der Sport im Mittelpunkt steht.“