
Ungewöhnlich spät lud das Kleeblatt vor diesem so wichtigen Derby-Spieltag zur Pressekonferenz: Erst um 16.00 Uhr startete das allwöchentliche Gespräch mit den Medien am Freitag. Den Grund lieferte Neu-Coach Vogel direkt selbst: „Ganz in Ruhe und ohne viel Stress“ habe man sich auf den Rivalen aus Nürnberg vorbereiten wollen, habe selbst am Freitag deshalb noch „viel mit Videosequenzen gearbeitet“. Die Presse bleibt da – trotz Druckschlusses einiger anderer Medien - auf der Strecke: „Mir lag es am Herzen, dass der Fokus auf der Mannschaft liegt“, so Vogel.
Für Vogel ist die Partie am Sonntag, 7. Dezember, in Nürnberg die erste als hauptverantwortlicher Übungsleiter der Spielvereinigung. Der international erfahrene Trainer räumte vorab ein, sich „ein bisschen informiert“ zu haben über das älteste Derby im deutschen Fußball – und befand vor den zugeschalteten Medien: „Aus meiner Sicht kann es gar nicht besser losgehen als mit einem Derby“, das „für uns eine Chance, keine Pflicht ist, eine gute Leistung zu zeigen“.
Vogel fordert Defensiv-Gier
Nach der ersten Trainingswoche zeigte sich der gebürtige Pfälzer jedenfalls überzeugt, dass sein Team „die Mentalität hat, um Dinge besser zu machen“. Der Fokus der bisherigen Einheiten lag bei 37 bislang kassierten Gegentoren wenig überraschend auf der Defensivarbeit. Für Stabilität und Kompaktheit müsse man jetzt sorgen, so Vogel, „und das in allen Belangen des Spiels.“ Von seinem Team verlange er jetzt die „Gier, das Tor mit aller Macht verteidigen zu wollen“ – gegen den Ball wolle er am Sonntag elf Verteidiger sehen.
Beim Gegner erwartet Vogel „wenig Überraschung“, man wisse, auf welche Art Nürnberg spielen wolle, und habe sich entsprechend vorbereitet. Selbst wollte sich der frühere Champions-League-Trainer aber nicht in die Karten blicken lassen; weil er auf den Überraschungseffekt baut, wollte er in dieser Pressekonferenz nicht über einzelne Personalien sprechen. Gleich mehrere Spieler hätten ihn aber positiv überrascht, versicherte Vogel. Überhaupt sehe er, trotz eines derzeitigen Abstiegsplatzes, klare Stärken im eigenen Ballbesitzspiel, „sehr viel Zug, sehr viel Präzision“ habe er bei seinem Team im Training da beobachtet – und resümierte: „Am Fußballspielen liegt es nicht.“ Auch deshalb ist sich Vogel vor dem 275. Derby sicher: „Wenn wir alles geben, dann stimmt auch das Ergebnis!“