Niemand zahlt sie gerne, doch wer am Ende des Jahres Geld zurückbekommt, freut sich: die Steuer. Nicht verwunderlich also, dass viele sehnsüchtig auf den entsprechenden Steuerbescheid warten. In Nürnberg zieht sich das Warten aktuell jedoch ungewöhnlich lang. Das schildert ein Betroffener in seiner E-Mail an unsere Redaktion.
Der Grund dafür ist eine IT-Umstellung. Die Software für das Steuererhebungsverfahren sei zwischen Freitag, 31. Oktober, und Montag, 3. November, getauscht worden, wie eine Sprecherin des Landesamts für Steuern (LfSt) auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt. Betroffen sind die Finanzämter Nürnberg-Süd, Nürnberg-Nord und Nürnberg-Zentral. Von der Umstellung erhoffe man sich, die Servicequalität und Bearbeitungseffizienz nachhaltig zu verbessern.
Wie viele Steuerzahler davon betroffen sind, könne das LfSt nicht beziffern: „Aufgrund der Erledigung im regulären Arbeitsbetrieb wurde bei der Bearbeitung nicht zwischen ‚verschobenen‘ und regulär eingehenden Erklärungen unterschieden“. Auch einen Vergleichswert gebe es nicht: Das Amt zähle nicht, wie viele Steuerbescheide monatlich bearbeitet werden.
„Noch Wochen oder sogar Monate“ keine Steuerbescheide?
Ein Nürnberger Betroffener erinnert sich in seiner E-Mail an unsere Redaktion an ein Gespräch mit dem Mitarbeiter des Finanzamts Nürnberg-Süd. Dieser habe gesagt: Das Problem könne sich „noch Wochen oder sogar Monate hinziehen“. Vom LfSt heißt es: Man habe „planmäßig die laufende Bescheiderstellung vorübergehend pausiert“. Größtenteils habe die Verzögerung weniger als zwei Wochen betragen. Es sei notwendig gewesen, die Bearbeitung zu pausieren, „um eine korrekte Steuererhebung, eine zeitnahe Bescheiderstellung und eine hohe Softwarequalität des neuen Programms zu gewährleisten“.
Mittlerweile sei die Software-Umstellung abgeschlossen, die Bescheide würden nun versendet werden. Steuerzahler erhalten sie nach Wunsch entweder in Papierform oder über das Online-Portal Elster.