
Das Bein zwickt, der Sitz klebt und der Gurt klemmt. Diese Probleme dürften einige Bundestagsabgeordnete wohl bald weniger haben. Um Geld zu sparen, sollten die Mitglieder des Bundestags häufiger Plätze in der Economyclass buchen. Nun lockert das Parlament die Reiseregeln jedoch wieder.
Wieder Businessclass für die Abgeordneten
2024 hatte der Bundestag in der ersten Hälfte der Wahlperiode für rund 950 Auslandsreisen fast sieben Millionen Euro ausgegeben. Um Kosten zu sparen, hatte die Ampel-Regierung im selben Jahr eingeführt, dass Abgeordnete auf Dienstreisen unter vier Stunden Economy fliegen müssen. Nun aber dürfen sich die 630 Parlamentarier bei allen Flügen, die länger als zwei Stunden dauern, wieder ein Ticket für die Business-Class buchen, berichtet die Bild-Zeitung.
Bei unter zwei Stunden trotzdem Economy
Diese Änderung der Reiseregeln hat der Ältestenrat des Bundestags bereits am 11. September beschlossen. Die Entscheidung fiel unter Leitung der neuen Bundestagspräsidentin und CDU-Politikerin Julia Klöckner. Eine Auswertung habe gezeigt, dass die größte Kostenersparnis bei Flügen mit einer Dauer von bis zu zwei Stunden erzielt werde, erklärte die Bundestags-Pressestelle. Hier gelte weiterhin die Economyclass-Regelung.
Mehr Privatsphäre in der Businessclass
Ein Sprecher des Bundestags begründete die neue Regelung gegenüber der Bild-Zeitung damit, dass bei zwei bis vierstündigen Flügen die Ticketersparnis „mit der Einschränkung der Arbeitsfähigkeit abgewogen“ worden sei. Zudem sei zu beachten, “dass bei solchen längeren Flügen ins Ausland oft auch Dokumente mit Vertraulichkeitsgrad studiert werden“, heißt es weiter. In der Economy-Class befürchteten die Abgeordneten, dass Sitznachbarn mitlesen könnten.
