Ansbach - Aufgrund der neuen Tiefflugzone werden über Mittelfranken bald vermehrt Kampfjets der Bundeswehr fliegen. Eine Bürgerinitiative aus Ansbach sieht die Gesundheit der Einwohner vor Ort gefährdet. Das sagt die Bundeswehr.

Am 27. November hat die Bundeswehr neue Regelungen für Tiefflugübungen erlassen. Damit möchte sie den Trainingsrahmen für militärische Übungsflüge erweitern. In ganz Deutschland gibt es sieben feste Tieffluggebiete. In diesen Low Flying Areas (LFA) dürfen militärische Jets bis auf 75 Meter tief fliegen. Diese Gebiete blieben viele Jahre ungenutzt. Das Verteidigungsministerium gibt sie jetzt wieder frei, damit Besatzungen realitätsnah trainieren können.

Bedrohung für Gesundheit der Anwohner?

Die Bürgerinitiative „Etz langt's“ aus Ansbach, veröffentlichte ein Schreiben, indem sie ihre Bedenken bezüglich der neuen Tiefflugzone äußert. Darin heißt es, die „Gesundheit sowie die Lebensqualität hunderttausender Bürgerinnen und Bürger“ seien durch die tieffliegenden Kampfjets gefährdet. Gemeint ist damit unter anderem der Lärm, der von den Jets ausgeht, wenn sie über die Gemeinden fliegen.

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Die Tieffluggebiete sind durchnummeriert mit LFA 1, 2, 3, 5, 6, 7 und 8. Ansbach liegt im Tieffluggebiet „LFA 7“. (Eine „LFA 4“ existiert derzeit nicht - die Nummer ist frei oder unbesetzt). © Bundeswehr/Anja Zemlin

Feste Zeiten und täglich wechselnde Routen

Wie lange die Kampfjets noch im Tiefflug über Teile von Mittelfranken fliegen werden, ist ungewiss. Von Seiten des Luftfahrtamtes der Bundeswehr heißt es diesbezüglich, dass die LFA‘s „bis auf Weiteres aktiviert bleiben“. Die Truppen dürfen Werktags zwischen 9.00 und 12.30 Uhr sowie zwischen 13.30 und 17.00 Uhr in den Tieffluggebieten trainieren. Ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr betont in diesem Zusammenhang, dass die Routen so geplant werden, dass Städte, Industrieanlagen und Naturschutzflächen vermieden werden, wenn der Auftrag das zulässt. „Die Routen wechseln täglich, damit sich die Belastung durch Fluglärm verteilt“, heißt es weiter.

Vermeidung nicht möglich

Die Belastungen für die Bürger, die mit dem militärischen Flugbetrieb einhergehen, seien allen Verantwortlichen bewusst. Laut des Sprechers des Luftfahrtamtes versuche die Bundeswehr, die negativen Folgen von Militärflügen so gering wie möglich zu halten. Aber das gehe nur, solange dadurch nicht die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte beeinträchtigt wird. Eine vollständige Vermeidung sei aufgrund der Besiedelungsdichte Deutschlands leider auch nicht möglich.