Nürnberg - Es ist kaum vorstellbar, wie das Leben in Nürnberg gewesen sein muss, als die Pest grassierte und unzählige Leben forderte. Eine Ausstellung gibt nun Hinweise. Dort werden Ausgrabungsfunde vom Pestfriedhof gezeigt.

Es war ein archäologischer Sensationsfund: Bei Bauarbeiten stießen Archäologen im Herbst 2023 auf jahrhundertealte Skelette und entdeckten den wohl größten Pestfriedhof Deutschlands. Nun präsentiert die Stadt Nürnberg erste Ergebnisse der Ausgrabung.

Während der großen Pestepidemie zwischen 1632 und 1634 wurden auf dem Pestfriedhof in Nürnberg unzählige Menschen bestattet. Insgesamt forderte die Seuche in dieser Zeit in der Stadt wohl über 20.000 Menschenleben. 3000 Skelette konnten im Rahmen der Ausgrabungen aus sechs Massengräbern geborgen werden.

15 Tafeln informieren, laut einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg, in der Ausstellung nun über die Grabung selbst und erzählen von der Not, in der innerhalb kürzester Zeit zahllose Tote bestattet werden mussten. Zudem werden weitere Funde aus den Massengräbern, wie Ringe, Schuhe und Fragmente von Kleidung gezeigt, die einen Einblick in das Leben und Sterben der damaligen Zeit geben. Stellvertretend für die vielen Toten wird eines der Skelette ausgestellt.

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Das Skelett eines der 3000 Toten ist aus Pietätsgründen abgeschirmt ausgestellt. © Hans-Joachim Winckler

Die Ausstellung ist von Mittwoch, 3. Dezember 2025, bis einschließlich Montag, 5. Januar 2026, im Offenen Büro, Lorenzer Straße 30, zu sehen.

Öffnungszeiten:

Montags, dienstags und donnerstags von 8.30 bis 15.30 Uhr

Mittwochs und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr

Der Eintritt ist frei.