
Vergangenen Sonntagabend wurden in Wien Polizeibeamte wegen eines Auffahrunfalles zur Tiefgarage eines Einkaufszentrums gerufen. Ein eigentlich harmloser Unfall - die Beamten waren vor allem vor Ort, weil der Unfallverursacher keinen Führerschein vorzeigen konnte.
Als die Polizei eintraf, verhielt sich der Fahrer aber „auffallend nervös“, teilt die Polizei Wien mit. Die Einsatzkräfte bemerkten, dass mehrere Personen im Wagen saßen, woraufhin sie die hinteren Fahrzeugtüren öffneten.
Auf der Rückbank saßen zu diesem Zeitpunkt auch eine Frau und zwei Kinder, die ebenfalls sichtbar nervös waren. Weiter berichtet die Polizei, dass eines der Kinder, ein sechsjähriges Mädchen, schließlich in Richtung der Einsatzkräfte das SOS-Handzeichen gab. Daraufhin bat die Mutter der Kinder weinend um Hilfe und erklärte, dass sie gerade entführt wurde und der Mann bewaffnet ist.
Wie sich herausstellte, handelt es sich bei dem 39-jährigen Mann um ihren Ex-Partner, gegen den auch eine einstweilige Verfügung besteht. Der Mann hatte der Frau und ihren Kindern zuvor aufgelauert und sie dann mit vorgehaltenem Messer gezwungen, in den Wagen zu steigen. Er wurde schließlich mit mehreren Messern festgenommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurde der Mann in eine Justizanstalt gebracht.
Das Zeichen, welches das Kind zeigte, ist eine weltweit verbreitete Geste: Gewaltopfer heben dafür ihre Hand, strecken die Finger aus und klappen dann den Daumen in die Handfläche. Anschließend werden die Finger über den Daumen gelegt, sodass die Hand zur Faust geballt wird.
Hinweis der Redaktion
Gewalt an Frauen geschieht meist im Verborgenen und hat viele Gesichter. Psychische, physische oder sexuelle Gewalt kann jede Frau betreffen. Stalking, Schläge oder Missbrauch sind oft nur ein Teil davon. Wenn auch Sie das Gefühl haben betroffen zu sein, können Sie die kostenlose Nummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ wählen. Unter der 08000/116016 haben Sie die Möglichkeit, rund um die Uhr anonym und vertraulich Kontakt zu Beraterinnen aufzunehmen. Die Beratung kann auch über einen Online-Chat oder per E-Mail erfolgen. Das Frauenhaus in Nürnberg erreichen Sie ebenfalls 24 Stunden am Tag unter der 0911/333915, das Frauenhaus in Fürth rund um die Uhr unter 0911/729008. Von Gewalt betroffene Männer können sich beim „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ unter der 0800/1239900 ebenfalls Unterstützung suchen.
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