
Es ist ein radikaler Schritt: Das Postunternehmen Postnord wird ab 2026 keine Briefe mehr in Dänemark zustellen. Die letzten Briefe werden am 30. Dezember 2025 eingeworfen. Der Schritt wurde bereits im März dieses Jahres angekündigt - nun steht er kurz vor dem Vollzug.
In dem Zusammenhang sollen rund 1500 Stellen gestrichen und sämtliche öffentliche Briefkästen im Land abgebaut werden, wie das Unternehmen mitteilte, dessen alleinige Anteilseigner der dänische und der schwedische Staat sind.
Dänemark sei weltweit eines der am stärksten digitalisierten Länder, und die Zahl der versendeten Briefe sei seit dem Jahr 2000 um 90 Prozent gesunken, hieß es in der Mitteilung. Deshalb wolle sich Postnord in Dänemark in Zukunft auf die Zustellung von Paketen konzentrieren.
Das bedeutet aber nicht, dass die Dänen überhaupt keine Briefe mehr verschicken können. Es gibt weitere Logistikunternehmen, die auch Briefsendungen anbieten, unter anderem den kleineren Anbieter DAO.
Auch in Deutschland werden immer weniger Briefe verschickt. Der Briefmarktbericht für 2024 zeigt einen kontinuierlichen Rückgang in der Sendungsmenge und in den erzielten Umsätzen.
In Bayern macht sich beispielsweise bemerkbar, dass immer mehr Postfilialen verschwinden. Stand Anfang November meldete die Bundesnetzagentur, dass 17 Postfilialen im Freistaat nur noch aus Automaten bestehen.
Ein vollständiges Aus der staatlichen Briefzustellung wie in Dänemark kann es in Deutschland derzeit aber nicht geben. Die Post ist gesetzlich verpflichtet, Briefe mindestens zweimal wöchentlich auch in entlegene Gebiete zuzustellen. Auch in Dänemark gab es eine solche Verpflichtung, die wurde aber bereits 2024 abgeschafft.