Nürnberg - Diese Fortsetzung wurde auf der ganzen Welt erwartet: „Die Katze, die unsere Bücher rettete“ entführt uns in eine Welt, in der Bücher mehr sind als nur gedruckte Worte.

Vor drei Jahren veröffentlichte der Arzt Sosuke Natsukawa seinen Roman „Die Katze, die von Büchern träumte“ und verzauberte Leserinnen und Leser auf der ganzen Welt. Mit „Die Katze, die unsere Bücher rettete“ kommt nun eine lockere Fortsetzung. Dabei ist es eigentlich gar nicht die Katze, die die Bücher rettet.

„Die Katze, die unsere Bücher rettete“ von Sosuke Natsukawa - Darum geht‘s

Im Zentrum der Handlung steht die 13-jährige Schülerin Nanami Kosaki. Wegen ihrer Asthmaerkrankung ist sie in ihren Hobbys eingeschränkt, sportliche Betätigungen und körperliche Anstrengungen können schnell gefährlich für sie werden. Ihr Vater brachte ihr schon früh Bücher nahe, und auch als junge Teenagerin verbringt sie ihre Nachmittage am liebsten in der Bibliothek.

Vermutlich kennt niemand die hohen Regale und die Bücher, die sie bevölkern, so gut wie Nanami. Vielleicht fällt deshalb nur ihr auf, dass langsam immer mehr Bücher aus den Regalen verschwinden. Und eines Tages entdeckt Nanami tatsächlich einen verdächtigen Mann, den sie für den Verantwortlichen hinter dem Bücherdiebstahl hält. Sie nimmt die Verfolgung auf, doch gebremst von ihrem Asthma, muss sie ihn entkommen lassen.

Zurück bleiben ein mysteriöses Licht und ein sprechender Kater namens Tiger. Er führt Nanami in eine seltsame Welt, in der der Bücherdieb seine Beute versteckt. Kann Nanami die gestohlenen Bücher retten?

„Die Katze, die unsere Bücher rettete“

von Sosuke Natsukawa

  • übersetzt von Sabine Mangold
  • 192 Seiten
  • C. Bertelsmann
  • ISBN: 978-3-570-10583-2
  • 22 Euro

Ghibli im Kopf: „Die Katze, die unsere Bücher rettete“ - Buchkritik

Für Ghibli-Fans, die die Filme von Hayao Miyazaki lieben, ist „Die Katze, die unsere Bücher rettete“ ein Muss. Dieser Roman schreit geradezu nach Miyazaki. Chihiro, Sen, Satsuki oder Sophie -Nanami erinnert deutlich an die Ghibli-Heldinnen des Anime-Altmeisters. Die grauen Männer, mit denen sie es in der seltsamen Paralleldimension zu tun bekommt, erinnern an die Gummimänner in „Das wandelnde Schloss“. Und wie auch Miyazaki hat Sosuke Natsukawa eine Botschaft für uns im Gepäck: Dass es im Leben eben nicht immer nur um Arbeit, Geld und Macht gehen darf.

Eine Redewendung besagt: „Lesen ist wie Fernsehen im Kopf“. Bei „Die Katze, die unsere Bücher rettete“ könnte dieser Film, der in unseren Köpfen beim Lesen abläuft, ein gut gelungener Studio-Ghibli-Film sein - was als absolute Topbewertung des Romans zu interpretieren ist. Ein wunderbarer Wohlfühlroman, nicht nur für junge Leserinnen und Leser.