
Nicht nur in Franken und der Region starten nach und nach die Weihnachtsmärkte. Überall in Bayern, Deutschland, Europa und der Welt werden langsam aber sicher die stimmungsvollen Lichter angeknipst, Punsch und Glühwein erhitzt und das unterschiedlichste winterliche Gebäck serviert. Was dabei aber schon seit einigen Jahren nicht unbeachtet bleibt, ist die Sicherheit auf solchen Veranstaltungen. Vor allem nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im vergangenen Jahr.
In Augsburg hat die Stadt in Zusammenarbeit mit der Sicherheitsagentur EMV ein besonderes Konzept ausgearbeitet. Denn dort, wo die Buden aufgebaut sind, fährt die Straßenbahn entlang. Dennoch wollen die Verantwortlichen alles dafür geben, um für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher, genauso auch für die der Budenbesitzerinnen und -besitzer zu sorgen. Deshalb wurden mobile Poller an den Ein- und Ausgängen des entsprechenden Bereichs und der Strecke der Straßenbahn positioniert, die beim Einfahren der Bahn entfernt und wieder aufgestellt werden, sobald diese eingefahren ist. Das passiert alle sieben bis zwölf Minuten, wie Matthias Hemmerle, Geschäftsführer EMV, gegenüber der Nachrichtenagentur vifogra erklärte.
Sobald die Straßenbahn eingefahren ist, bleibt diese direkt hinter der Position der abgebauten Poller stehen, bis diese wieder aufgestellt wurden. Somit fungiert sie in der Überbrückungszeit als Hindernis, sodass kein Zeitfenster für mögliche Anschläge offen bleibt.
Stundenlang im Dienst für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher
Die Sperre wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sicherheitsfirma um 12 Uhr aktiviert, dann müssen die Poller stehen. Die Arbeit geht dann bis kurz nach der Schließung des Weihnachtsmarktes, also bis 20.30 Uhr. Neben dem Geschäftsführer sind in der Regel sechs Kräfte vor Ort im Einsatz. Die Poller, die in den vielen Stunden mehrfach bewegt werden müssen, wiegen laut Hemmerle rund 350 Kilogramm.
Technisch gesehen funktioniert das Auf- und Abstellen der Sicherheitsmaßnahmen wie ein Hubwagen, die Poller werden in einem mit Hydraulik ausgestatteten Wagen eingehakt, mit der Hand hochgepumpt und dann zur Seite geschoben, anschließend an der entsprechenden Stelle wieder abgelassen. Insgesamt 64 Mal pro Stunde - die einzelnen Poller und die Durchfahrten der Straßenbahnen zusammengezählt - werden die 350-Kilo-Teile angehoben und wieder abgesetzt.
Aber damit nicht genug an Sicherheitsmaßnahmen. Wie die Stadt selbst auf ihrem Portal erklärt, wird es in diesem Jahr auch erstmals eine polizeiliche Videoüberwachung geben. Damit sollen „potentielle Konflikt- oder Gefahrensituationen frühzeitig erkannt werden“ können.
