Berlin - Ungesund, verschwenderisch, brandgefährlich: Einweg-E-Zigaretten haben keinen guten Ruf. Dennoch haben sie sich zum Wirtschaftsfaktor gemausert. Jetzt könnten sie verboten werden - wenn eine wichtige Hürde genommen wird.

Pro Jahr werden in Deutschland über 60 Millionen Einweg-E-Zigaretten verkauft, schätzt der Umweltausschuss der Länderkammer. Dabei stehen die Einmal-Produkte heftig in der Kritik: Nicht nur die gesundheitlichen Folgen, sondern auch die Schäden an der Umwelt und bei der Entsorgung bringen Vapes & Co. heftig in die Kritik. Nun könnten sie tatsächlich verboten werden – es gibt allerdings eine Hürde.

Denn die Bundesregierung, erklärte Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) kürzlich, wolle dem Druck aus Bundestag, der Länder und von Verbänden nun doch nachkommen und das Aus für die Einmal-Glimmstängel per Gesetz einläuten. Bereits jetzt ist eine Novelle verabschiedet, die wohl ab 2026 Geschäfte, die sie vertreibt, auch zur Rücknahme der Einweg-E-Zigaretten verpflichtet.

Rücknahmepflicht reicht nicht

Das geht Fachleuten aber noch nicht weit genug, denn weil es kein Pfand oder ähnliches Mittel gebe, könnten Verbraucherinnen und Verbraucher benutzte Vapes auch weiterhin einfach illegal im Hausmüll entsorgen. Das widerspreche dem obersten Ziel der Kreislaufwirtschaft, der Abfallvermeidung. Nicht nur ist eine solche unsachgemäße Entsorgung des Akku-betriebenen Zigarettenersatzes wegen des Brandrisikos gefährlich, es gehen auch Rohstoffe verloren. Kein Wunder also, dass Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, die neuerliche Initiative der Bundesregierung als „richtigen, aber längst überfälligen“ Schritt bezeichnet.

Ein endgültiges Verbot, so die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, müsse nach ihrer Einschätzung aber auch noch von EU-Kommission gebilligt werden. Der Verkauf von Vapes hat sich derweil in Deutschland zum Milliardengeschäft gemausert. So schätzt der Branchenverband Bündnis für tabakfreien Genuss den Jahresumsatz in 2025 auf 2,4 Milliarden Euro – immerhin ein Zehntel davon soll auf Einmal-Produkte fallen.