Nürnberg - Wegen akuter Einsturzgefahr ist die Zirndorfer Brücke in Fürth seit Mitte November gesperrt. Die Stadt Nürnberg hat ihren aktuellen Brückenbericht veröffentlicht. Was gemacht wird, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Die Zirndorfer Brücke in Fürth ist wegen akuter Einsturzgefahr seit 14. November komplett gesperrt. Damit es nicht so endet wie in Dresden. Die dortige Carolabrücke stürzte im September 2024 überraschend ein. Das beschäftige „die gesamte Branche noch immer“, so Bürgermeister Christian Vogel, auch die Stadt Nürnberg. Und der Sanierungsbedarf bleibt hoch: Das macht der gerade veröffentlichte Brückenbericht des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) deutlich. Etwa ein Viertel der gesamten Nürnberger Brücken weist weiterhin beträchtliche Schäden auf. Und mehr und mehr der Bauwerke befinden sich in kritischem Zustand.

„Das Jahr 2024 war für den Brückenbau von tiefgreifenden Veränderungen und unerwarteten Ereignissen geprägt“, erklärt Vogel. Deshalb erfolgten zahlreiche Instandhaltungsmaßnahmen: Sör reparierte beispielsweise schwere Unfallschäden an den beiden Brücken in der Hügelstraße und der Schweinauer Hauptstraße über die Südwesttangente. Der Neuwerksteg über die Rednitz wurde neu gebaut, historische Brücken wie Ketten- und Henkersteg erneuert. Insgesamt hat die Stadt im Jahr 2024 insgesamt 286 Brücken und weitere Ingenieurbauwerke stabilisiert.

Ein Schwerpunkt lag dabei auf Spannstählen der Frankenschnellwegbrücke über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente. Brücken mit solchen Spannstählen müssen nun schrittweise durch Neubauten ersetzt werden. Ein spezielles Schallemissions-Monitoring soll helfen, Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen. Besonders anfällig sind die Hafenbrücken. Die machen fast 15 Prozent aller Nürnberger Brückenflächen aus und müssen teils vollständig erneuert werden.

Sanierungsbedarf der Nürnberger Brücken bleibt hoch, Rad- und Fußverkehr wird dennoch ausgebaut

Außerdem gelte es, die Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur zu verbessern. Die Rennmühlbrücke über die Rednitz und die Bahnbrücke am Thumenberger Weg werden zum Beispiel neu gebaut, die Brücke an der Wettersteinstraße saniert. Die Rad- und Fußwegbrücke über den Nordring soll nach heutigem Stand im Jahr 2029 stehen.

Dabei helfen soll der sogenannte Traglastindex. Er beschreibt, wie tragfähig eine Brücke heute noch ist. Also in welchem Verhältnis die tatsächliche Belastbarkeit zur ursprünglich geplanten Belastung steht. Bürgermeister Vogel betont: „Der neue Traglastindex wird uns dabei helfen, Entscheidungen noch fundierter zu treffen.“