Nürnberg - Schon bald kehren in Franken winterliche Temperaturen ein. Aber Vorsicht vor dem Bußgeldfalle: Wer trotz gefrorener Autoscheibe mit kleinem Guckloch losfährt, riskiert saftige Strafen.

Hand aufs Herz, wer kennt es nicht: Man ist sowieso schon viel zu spät dran für die Arbeit - und dann, im unpassendsten Moment, ist die Autoscheibe gefroren. Die Verlockung, nur ein kleines Guckloch freizukratzen, ist groß. Doch das ist nicht nur gefährlich - wer erwischt wird, muss auch mit einem Bußgeld rechnen.

Grundsätzlich gilt: Wer im Winter mit seinem Auto fahren will, muss davor Schnee und Eis vom Fahrzeug entfernen. Alle Front- und Seitenscheiben müssen frei sein. Wer nur ein Guckloch in der Frontscheibe freikratzt und damit erwischt wird, muss mit einem Bußgeld zwischen zehn und 35 Euro rechnen, so steht es im Bußgeldkatalog.

Wer die Seitenspiegel nicht enteist, riskiert bis zu 15 Euro Bußgeld. Auch das Autodach muss frei von Schnee sein - denn der könnte auf die Scheibe rutschen und die Sicht behindern, wenn das Auto bremst. Das kann ebenfalls bis zu 25 Euro Bußgeld kosten. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wer funktionierende Außenspiegel an seinem Auto hat, kann es sich sparen, die Heckscheibe freizukratzen, wie das Oberlandesgericht Karlsruhe entschied.

Fahren mit gefrorener Windschutzscheibe: In diesen Fällen ist das Bußgeld besonders teuer

Besonders teuer kann ein Unfall werden - auch wenn der Fahrer ihn nicht selbst verursacht hat. Denn die nicht freigekratzten Scheiben oder Spiegel könnten eine schnelle Reaktion des Fahrers verhindert haben. Dann müssen Autofahrer nicht nur mit einem höheren Bußgeld rechnen: Unter Umständen zahlt auch die Versicherung nicht und man muss die entstandenen Schäden selbst tragen.

Es ist eine lästige Pflicht, die Scheiben zu enteisen. Viele lassen in der Zwischenzeit den Motor laufen, damit es innen wohlig warm wird. Doch diese umweltschädliche Ordnungswidrigkeit kann besonders empfindlich ins Geld gehen und bis zu 80 Euro kosten.

Wer oft mit von innen gefrorenen Scheiben zu kämpfen hat, sollte stattdessen auf andere Mittel setzen. Auf Eisspray oder andere chemische Reinigungsmittel sollten Sie jedoch verzichten, da sich die Dämpfe im Innenraum nicht so schnell verflüchtigen wie außen und beim Einatmen gesundheitsschädigend sein können. Ein bewährter Trick: eine mit Katzenstreu gefüllte Socke. Legen Sie diese auf das Armaturenbrett, bindet die Socke die Feuchtigkeit und die Scheiben gefrieren nicht so schnell.