Fürth - Mit einem Radlader durch die Innenstadt: In Fürth hat ein Einbrecher am frühen Morgen eine Schneise der Verwüstung gezogen - und zwei Geschäfte eingerammt. Die Polizei konnte den Verdächtigen noch am Tatort festnehmen.

Eine Einbruchserie der besonders brachialen Art hat am frühen Morgen die Polizei in Fürth auf den Plan gerufen. Ein 37-Jähriger ist mit einem Radlader nacheinander in zwei Schaufenster gefahren und hat dabei erheblichen Schaden angerichtet. Die Polizei konnte den Verdächtigen wenig später festnehmen. Den Radlader hatte der Mann zuvor gestohlen.

Nach Informationen der Polizei fuhr der Täter zunächst etwa gegen 4.15 Uhr mit voller Wucht in die Front eines Juweliergeschäfts der Schwabacherstraße 1 in der Fußgängerzone. Durch den lauten Knall wurden mehrere Anwohnerinnen und Anwohner auf den Radlader aufmerksam und informierten die Polizei.

Das massive Fahrzeug hinterließ dort ein Bild der Verwüstung: Ein herausgerissener Fensterrahmen, Glassplitter und Trümmer lagen weit verstreut. Anschließend griff der Einbrecher nach Schmuck und machte sich mit der Beute auf die Flucht. Dabei rammte er auch noch aus unklaren Umständen einen nahegelegenen Friseursalon, den er ebenfalls beschädigte.

Doch die bizarre Tour war damit nicht beendet. Über zwei Kilometer entfernt machte der 37-Jährige Halt an einem Dönerladen in der Nürnberger Straße. Dort schob er einen geparkten Pkw weg, sodass dieser zur Seite kippte. Anschließend fuhr er mit dem Radlader frontal in das Schaufenster des Imbiss-Ladens und rammte einen Geldautomaten, der im Schaufenster angebracht war. Der Mann stieg anschließend aus und versuchte erfolglos, Geld aus dem beschädigten Geldautomaten zu entnehmen. Vor Ort gelang es den alarmierten Einsatzkräften schließlich, den Mann festzunehmen.

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In der Nürnberger Straße in Fürth hinterließ der Einbrecher den nächsten enormen Schaden und prallte in einen Döner-Imbiss. © ToMa/Grau

Die Polizei stellte sowohl die Beute aus dem Juweliergeschäft als auch aus dem Imbiss sicher. Wie hoch der Wert der sichergestellten Gegenstände ist, steht noch nicht fest, so die Polizei.

Da sich Hinweise ergaben, dass der Tatverdächtige unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stehen könnte, führte ein Arzt auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth eine Blutentnahme durch. Ein Alkoholtest verlief aber negativ, so die Polizei. Zu den Hintergründen der Tat und dem Motiv des Mannes laufen die Ermittlungen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Mittwoch angab, könnte der 37-Jährige nach Angaben der Polizei möglicherweise unter Drogeneinfluss gestanden haben.

Der Kriminaldauerdienst Mittelfranken führte vor Ort eine Spurensicherung durch.

Mittlerweile ist schon ein Haftbefehl gegen einen 37-Jährigen erlassen worden. Der Mann befindet sich bereits in einer Justizvollzugsanstalt, sagte eine Polizeisprecherin gegenüber der dpa.

Dieser Artikel wurde zuletzt am Donnerstag gegen 13 Uhr mit neuen Informationen der Deutschen Presse-Agentur aktualisiert.


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