
Das weihnachtlich werdende Nürnberg wird einmal mehr berühmt, doch diesmal nicht für sein adventliches Fliar, sondern als Kulisse für ein hollywoodeskes Epos, das im 14. Jahrhundert spielt. Dafür tummeln sich derzeit echte Hollywood-Größen samt Filmcrew in Franken und der Stadt Nürnberg, um den Mittelalter-Blockboster „The Uprising“ (vormals „The Rage“) in den Kasten zu bringen. Produzent, Autor und Regisseur Paul Greengrass („Captain Phillips“, „Jason Bourne“) dreht mit Schauspielstars wie Andrew Garfield („Spider-Man: Kein Weg nach Hause“) in der Hauptrolle, Thomasin McKenzie („The Hobbit“, „Leave No Trace“), Tom Hollander („Mission: Impossible – Rogue Nation“, „Bohemian Rhapsody“), Stephen Dillane („Game of Thrones“) und einigen mehr.
Der Film handelt vom englischen Bauernaufstand aus dem Jahr 1381. Ein einfacher Bauer, gespielt von Andrew Garfield, erhebt sich gegen die tyrannische Herrschaft des damals 14-jährigen König Richard II. Der Epos behandelt die Themen Leid, Pest und den Kampf um Gerechtigkeit.
Nachdem in den vergangenen Wochen im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim und in Lichtenau, unter anderen auf der Festung, gedreht wurde, verlagert sich die Produktion bis 19./20. November ins historische Nürnberg. Wie nn.de berichtete, finden auch in Nürnbergs Sakralbauten, der Sebalduskirche sowie St. Egidien, Dreharbeiten statt. Laut infranken.de seien in der Innenstadt Flugblätter aufgetaucht, auf denen steht: „Wir möchten Sie darüber informieren, dass in Ihrer Nachbarschaft Dreharbeiten für einen Kinofilm stattfinden werden.“ Auch Parkverbotszonen und dergleichen machen es unter anderen für Anwohner und Autofahrer in der Innenstadt momentan entsprechend kniffliger.
Der Streetfotograf und (Food-)Blogger „WOTSIT TV“ zeigt auf seinem Instagram-Profil ungewöhnliche Szenen an der Seite der Selbalduskirche. Kutschen sind dort zu erkennen, Ritter zu Pferde dazwischen. Fast schon ungläubig sind die Gesichtsausdrücke der Passantinnen und Passanten.
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Es wirkt wie zum Leben erwachte Geschichte, in einer Stadt, die vor Geschichte auch optisch nur so strotzt. Zwischen Pferdekutschen und hunderten regional gecasteten Komparsen kann man auch Tom Hollander, einen der Hauptdarsteller von „The Uprising“, auf dem Video erkennen - im Kostüm. Viel mehr als die genannten Namen und etwas zum Plot sind nicht an die Öffentlichkeit gesickert, die Produktionsfirma lässt auf Nachfrage wenig verlauten. Es handele sich um ein „closed set“, Neugierige sollen ferngehalten werden. Bekannt ist, dass auch auf dem Rathausplatz, dem Fünferplatz und in der Winklerstraße gedreht wird.
@wotsittv Hollywood-Dreharbeiten zu „The Uprising / The Rage“ mit Tom Hollander an der Sebalduskirche Nürnberg #fürdich #fyp #nürnberg #hollywood #dreharbeiten @Redaktion nordbayern.de @Stadt Nuernberg ♬ Epic Inspiration - Kidmada
Auf Nachfrage von nn.de erklärt Karl-Heinz Enderle, Vorsitzender der Altstadtfreunde e.V. in Nürnberg, dass auch das Pellerhaus Teil des Films sei: Als Kulisse, aber auch als Catering für Schauspieler und Crew. Das bringe auch mit sich, dass das Haus des Spiels derzeit geschlossen sei. All das sei recht kurzfristig gekommen und habe einige Umplanung mit sich gebracht. Aber: „Hollywood kommt ja nicht jeden Tag nach Nürnberg!“, sagt er gegenüber nn.de.
Nach Angaben der Agentur „Producers Friend“ findet die Gesamtproduktion ausschließlich in Oberbayern und Franken statt - die Studioszenen sollen in München gedreht werden. Neben Nürnberg und dem Dorfplatz in der Mittelalter-Baugruppe im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim soll auch die Umgebung der historischen Festung Lichtenau bei Ansbach für Szenen genutzt werden. Die mittelalterliche Wasserburg wurde zum ersten Mal im 13. Jahrhundert erwähnt.
Um einen reibungslosen Ablauf so gut es geht zu gewährleisten, bleiben jedoch die genauen Drehtage sowie der Ablauf geheim. Noch bis zum 19. November sollen die Arbeiten in Franken andauern. Zuvor hatte eine Castingagentur dazu aufgerufen, sich für Komparsenrollen zu bewerben. Insgesamt 5000 von ihnen werden gebraucht, hieß es, um unter anderem Hofvolk, Nonnen, Mönche oder Bauern zu verkörpern.
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