
Am Donnerstag beginnt in Nürnberg die Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen. Bis zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November - und darüber hinaus - will die Stadt gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren auf die Thematik aufmerksam machen.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Aktionswoche steht die Wanderausstellung „Was ich anhatte…“, die am 6. November mit einer Vernissage eröffnet wird. Die städtische Gleichstellungsstelle zeigt die Ausstellung in Kooperation mit dem Künstlerhaus im KunstKulturQuartier der Stadt Nürnberg von Freitag, 7. November, bis Donnerstag, 20. November.
Die Ausstellung thematisiert sexualisierte Gewalt. „Schuld ist nicht das Opfer. Eine Frau wird nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock trägt“, betont die Stadt. Die Installation soll anonymisierte Erfahrungen von Menschen zeigen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben - nicht voyeuristisch, sondern als vielschichtige Präsentation persönlicher Kleidungsstücke und Aussagen.
Die Eröffnung findet am Donnerstag um 18 Uhr statt. Kuratorin Beatrix Wilmes wird vor Ort sein und inhaltliche Impulse geben. Auch die Referentin für Jugend, Familie und Soziales, Elisabeth Ries, wird mit einem Grußwort die Ausstellung eröffnen.
Weitere Aktionen geplant
Zum Begleitprogramm gehören verschiedene Informations- und Gesprächsveranstaltungen, darunter ein Workshop zum Thema „Professionelle Arbeit mit Tätern in Fällen häuslicher Gewalt“ sowie Podiumsdiskussionen. Während der Ausstellung wird zudem eine „Orangene Bank“ des Jobcenters Nürnberg im Künstlerhaus aufgestellt - sie setzt ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und weist auf Hilfsangebote hin.
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen plant die Stadt außerdem, eine Fahne mit der Aufschrift „Wir sagen ‚Nein!‘ zu Gewalt gegen Frauen!“ zu hissen und 500.000 Tüten zu verteilen, auf denen Beratungsstellen für gewaltbetroffene Frauen aufgelistet sind.
Hinweis der Redaktion
Gewalt an Frauen geschieht meist im Verborgenen und hat viele Gesichter. Psychische, physische oder sexuelle Gewalt kann jede Frau betreffen. Stalking, Schläge oder Missbrauch sind oft nur ein Teil davon. Wenn auch Sie das Gefühl haben betroffen zu sein, können Sie die kostenlose Nummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ wählen. Unter der 08000/116016 haben Sie die Möglichkeit, rund um die Uhr anonym und vertraulich Kontakt zu Beraterinnen aufzunehmen. Die Beratung kann auch über einen Online-Chat oder per E-Mail erfolgen. Das Frauenhaus in Nürnberg erreichen Sie ebenfalls 24 Stunden am Tag unter der 0911/333915, das Frauenhaus in Fürth rund um die Uhr unter 0911/729008. Von Gewalt betroffene Männer können sich beim „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ unter der 0800/1239900 ebenfalls Unterstützung suchen.