
„Wenn es schneit, ist es eigentlich schon zu spät“, weiß Thomas Rißmann zu berichten. Er ist der Leiter der Autobahnmeisterei Fischbach, die auch im Winter unter anderem für die neuralgischen Punkte A9 und A6 im Nürnberger Süd-Osten verantwortlich ist. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur News5 berichtet Rißmann deshalb davon, wie er und seinen Kollegen sich auf den anstehenden Kälteeinbruch vorbereiten – und, was das für imposante Zahlen mit sich bringt.
Wenn die LKWs der Autobahnmeisterei zum Schneeräumen ausrücken, sind sie 7,2 Meter breit – und selbst, wenn sie sich „ganz schmal machen, sind wir mit Pflügen immer noch 4 Meter breit“, erklärt Rißmann News5. „Da nützt auch eine Rettungsgasse nichts!“ Fließender Verkehr ist also Pflicht, sie müssen ausrücken, bevor das Winterwetter den Verkehr unwillkürlich verlangsamt.
Es muss also schnell gehen, wenn der Schnee fällt, oder eben bestenfalls noch davor. Um den richtigen Zeitpunkt zu treffen, um Salz und Sole auszubringen, arbeitet die Autobahnmeisterei aber nicht nur mit dem normalen Wetterbericht. „Wir haben regional abgestimmte Wetterberichte“, erklärt Rißmann. Dazu kommen aber auch Satellitenbilder in Echtzeit, genauso wie Kamerabilder und Sensoren, die die Temperatur der Fahrbahn genauso messen wie deren Salzgehalt und Feuchtigkeit.
Riesen-Vorrat Salz und Sole
Insgesamt 15 Winterdienstfahrzeuge haben die Meister des Salzes zur Verfügung. Die brauchen sie auch, um die insgesamt 1600 Tonnen Salz und 180 Kubikmeter Sole, die die Meisterei bereits jetzt in Fischbach vorhält, auszubringen. In einem Zwischenlager wartet noch einmal knapp die Hälfte der Menge. Pro Tag, rechnet Rißmann vor, könnten davon aber bereits 300 Tonnen auf den Autobahnen um Nürnberg landen – „wenn es sein muss.“ Bis zu 12 Meter weit streut so ein LKW der Autobahnmeisterei Salz und Sole.
Ein paar Orte bereiten den Meistern des Schneepflugs besonders Sorgen. Als „Knackpunkt“ bezeichnet Rißmann im News5-Gespräch den Hienberg im Landkreis Nürnberger: „Oben liegt der bei circa 550 Höhenmetern und da schneit es häufig oben und in Nürnberg regnet es.“ Aber auch schon näher an der Stadt haben er und seine Leute allerhand zu tun. Schon die „paar Meter“, die „Altdorf hinten auf der A6 höher“ als Fischbach liegt, reichen für das Urteil: „Da schneit es auch immer!“
Und reicht das Salz für diesen Winter? „Wir sind guter Dinge, wir sind gut vorbereitet“, gibt sich Rißmann im News5-Interview optimistisch. Denn: Letztes Jahr brauchten sie nur 1800 Tonnen Trockensalz. Knapp werden könnte es aber bei einem Winter wie vor vier Jahren, räumt der Leiter der Autobahnmeisterei ein: „2021 war ein Zwischenhoch, da hat man 4000 Tonnen“. Aber auch das haben sie damals bewältigt bekommen.

