Nürnberg - Wenn der 1. FC Nürnberg am Samstag die Eintracht aus Braunschweig empfängt, geht es zwar rechnerisch nur um drei Zähler, aber das Duell der Krisen-Klubs kann man getrost als sogenanntes sechs-Punkte Spiel betiteln.

Seit drei Spielen ist die Klose-Elf jetzt ungeschlagen. Eine Mini-Serie, die die Club-Profis im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig am Samstag um 13 Uhr ausbauen wollen. Mit nur neun erzielten Treffern ist auch klar, wo das Trainerteam mit der Mannschaft ansetzen muss, damit es mit dem Heimsieg klappt: „Zunächst ist es positiv, dass wir unsere Stürmer in diese Positionen und Situationen bekommen. Da hätten wir durchaus mehr Tore machen können“, verrät Miro Klose in der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Die Ausgangslage

Magere neun Punkte aus zehn Spielen bedeuten aktuell Platz 15 in der Tabelle. Nur zwei Zähler trennen den FCN vom Relegationsplatz. Andererseits hat der Club nur eine der letzten fünf Partien verloren. Dank des Last-Minute-Ausgleichs von Robin Knoche per Elfmeter riss die FCK-Heimserie und brachte dem FCN einen Zähler, der noch richtig wertvoll werden kann. Mit dem Unentschieden durchbrach der Club nicht nur die Heimserie der „roten Teufel“, sondern auch den Strudel der eigenen späten Gegentore und ließ stattdessen mal den Gegner leiden.

Das Personal

Hinter dem Einsatz von Demba Diop steht noch ein Fragezeichen: „Demba ist im individuellen Training. Da müssen wir von Tag zu Tag schauen. Es sieht aber weniger gut aus“, blickte Klose auf den zur Verfügung stehenden Kader. Diop hatte sich im Abschlusstraining vor dem Auswärtsspiel in Kaiserslautern verletzt. Die ebenfalls zuletzt angeschlagenen Mohamed Ali Zoma, Tim Drexler und Rafael Lubach sollten einsatzfähig sein. Hoffnungen darf sich eventuell auch U-23 Stürmer Piet Scobel machen. Er steht laut Klose „kurz davor, dass er bald dabei ist“ und sei „absolut ein Thema“. Der Kicker aus der U-23, der „richtig gut mit trainiert“ kommt in der Regionalliga auf neun Tore in 14 Spielen.

Der Gegner

Zehn Punkte und Tabellenplatz zwölf - das ist die Ausgangslage der Braunschweiger Eintracht vor dem Duell im Max-Morlock-Stadion. Nach einem 2:1-Auswärtserfolg bei Fortuna Düsseldorf vor zwei Wochen setzte es für die Braunschweiger am vergangenen Wochenende eine 0:3-Niederlage im Niedersachsenderby. Gute Nachricht für den FCN: Top-Torschütze Erencan Yardimci sah aufgrund einer Tätlichkeit Rot und wird somit auch gegen den Club nicht zur Verfügung stehen.

Auch der Einsatz von Ex-Cluberer Lino Tempelmann ist fraglich: „Lino hat in dieser Woche noch gar nicht mit dem Team trainiert. Morgen beim Abschlusstraining wird er dabei sein. Dort werden wir entscheiden, ob es Sinn macht oder nicht“, sagt Gästetrainer Backhaus zu einem möglichen Einsatz seines Mittelfeldspielers. Ebenfalls ausfallen werden Lukas Frenkert und Patrick Nkoa.

Die Übertragung

Das Duell gegen Braunschweig läuft wie üblich live und exklusiv bei Pay-TV-Anbieter Sky. Kostenlos zuhören können Clubfans wie gewohnt im FCN-Fanradio oder im Sportschau Audiostream.

Vereinslegende Marek Mintal hat sich Anfang der Woche im Podcast United Nürnberg zu Wort gemeldet und den FCN darin für die Arbeit der vergangenen Jahre bemerkenswert scharf kritisiert. Zum Beispiel merkt der DFB-Pokalsieger von 2007 „richtig schwachen und katastrophalen“ Fußball an. „Du siehst unheimlich wenig von dem, was gesagt wird.“ So würden Neuzugänge jedes Jahr extrem gehypt – „und enttäuschen dann letztendlich doch“, so der 48-Jährige. „Es sind Jahr für Jahr die gleichen Fehler.“ Miroslav Klose scheint er allerdings aus der Generalkritik auszuschließen und bescheinigt dem FCN: „Sie haben jetzt einen richtig guten Trainer. Wenn Miro Klose dich trainiert – was willst du mehr?“, schwärmt der Slowake. Zur aktuellen Lage des Clubs ergänzt das „Phantom“: „Normalerweise solltest du mit dieser Tabellenregion und Platz 15 nichts zu tun haben.“