Nürnberg - Naomi Seibt wurde als deutsche „Anti-Greta“ bekannt. Mittlerweile hat die selbst ernannte „Muskflüsterin“ auch viele Kontakte in der rechten Szene der USA. Dort möchte sie nun auch Asyl beantragen.

Die AfD-nahe Influencerin Naomi Seibt erlangte durch ihre rechten Posts auf Social Media große Bekanntheit. Der Spiegel taufte sie „deutsche Anti-Greta“, da sie nicht an den menschengemachten Klimawandel glaubt. Eigenen Angaben zufolge beantragte die 25-Jährige nun Asyl in den Vereinigten Staaten.

Angebliche Verfolgung in Deutschland

Naomi Seibt klagte bereits am Mittwoch auf der Plattform X, dass sie in Deutschland „politisch verfolgt“ werde. Sie sei als „Verfechterin der Meinungsfreiheit und Unterstützerin der AfD“ zur „Zielscheibe von Überwachung durch Geheimdienste“ geworden. Zudem erhalte sie Todesdrohungen der Antifa. Gegenüber dem amerikanischen TV-Sender Fox News behauptet die 25-Jährige, dass sie in akuter Lebensgefahr schweben würde und die Polizei sie nicht beschützen wolle. Bereits im Januar äußerte die rechte Influencerin, dass Deutschland zu gefährlich für sie sei.

Beziehungen zu Elon Musk

Laut Medienberichten lebt Seibt schon seit längeren in den USA. Nun beantragte sie dort auch Asyl. Besonders in Bezug auf den Tesla-Gründer Elon Musk sorgte die Aktivistin immer wieder für Schlagzeilen. Musk bezog sich in der Vergangenheit auf X oft auf die Posts von Seibt. Er lobte ihre Ansichten und teilte Beiträge, in denen sich die Influencerin zu Deutschlands Politik äußert. Die 25-Jährige selbst nannte sich laut Medienberichten bereits die „Muskflüsterin“ und behauptete, den Tech-Millionär zu beeinflussen.

Von der Einser-Schülerin zur rechten Influencerin

Die gebürtige Münsterin besuchte ursprünglich das Gymnasium und schloss ihr Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,0 ab. Während ihrer Schulzeit gewann sie mehrere Preise für Physik- oder Chemieprojekte. Im Mai 2029 startete sie dann ihren YouTube-Kanal, auf dem ihr aktuell etwa 110.000 Menschen folgen. Gefördert wurde ihr Aufstieg auch vom amerikanischen Heartland Institute - einem US-amerikanischen Thinktank, der seit Jahrzehnten Zweifel an den Gefahren des Rauchens sät und auch gegen den Klimaschutz kämpft. Im Herbst 2024 soll Seibt sogar die Wahlparty von Donald Trump besucht haben.