
Am Watzmann-Hocheck in Oberbayern ist es erneut zu einem schweren Fall von Vandalismus gekommen: Unbekannte Täter haben die Notunterstandshütte der Bergwacht Ramsau massiv beschädigt. Dabei wurde die Wand zwischen dem öffentlich zugänglichen Schutzraum und dem abgesperrten Notlagerraum für die Bergrettung gewaltsam durchbrochen, wie das Bayerisches Rote Kreuz mitteilte.
Ein Bergsteiger entdeckte den Schaden am Mittwoch, 22. Oktober, und informierte die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Diese zeigen sich tief betroffen und stellen die Zukunft der Hütte infrage. Den Angaben nach zweifeln die Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, ob sie die Hütte weiter erhalten sollen, da sie immer wieder beschädigt wird. „Die Hütte hat in der Vergangenheit bereits mehrfach bei sehr widrigen Wetterverhältnissen Leben gerettet. Nach dem bereits bekannten Vandalismus der vergangenen Jahre ist dies nun der traurige Höhepunkt“, erklärt Michael Renner, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Ramsau.
Die Substanz der Hütte sei durch mindestens drei ähnliche Vorfälle stark in Mitleidenschaft gezogen worden - zuletzt im Juni 2025, als eine Tür aufgebrochen wurde. Den aktuellen Schaden schätzt die Bergwacht auf etwa 300 bis 400 Euro. Ein erster Reparaturversuch sowie die Schadensaufnahme durch die Polizei mussten jedoch abgebrochen werden: Starker Höhenwind verhinderte den Anflug eines Helikopters.
Die Notunterstandshütte ist nicht für Übernachtungen gedacht. Sie soll im Notfall Bergsteigern und im Einsatzfall der Bergwacht Schutz bieten und dient bei aufwendigen Rettungsaktionen am Watzmanngrat als Materialdepot.
Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer etwas beobachtet hat oder Angaben zu den Tätern machen kann, wird gebeten, sich bei der Grenzpolizeiinspektion in Piding unter der Telefonnummer +49 (0) 8651-950-0 zu melden.