Nürnberg - Der Betreiber des Schnepperschütz postet auf Instagram einen Beitrag, in dem er sich über die Sperrung am Hallertürlein beschwert. Das Café habe keine Vorabinformationen dazu erhalten und befürchtet Umsatzeinbußen.

Wie die Stadt Nürnberg mitteilt, wird das Restaurant am nördlichen Kettensteg in den kommenden Monaten umfassend saniert. Im Zuge der Arbeiten müssen auch Aufgrabungen vor dem Gebäude durchgeführt sowie Lagerflächen für Material und Maschinen eingerichtet werden. Daher ist die direkte Verbindung von der Altstadt zur Hallerwiese ab Montag, 20. Oktober, für den Geh- und Radverkehr vollständig gesperrt. Die Sperrung dauert voraussichtlich bis April 2026. Nähere Informationen zur Sperrung und zu den Umleitungen finden Sie hier.

Eine „Schande“ der Stadtverwaltung

Das Café Schnepperschütz schreibt in seinem Wut-Post auf Instagram, von einer „Schande“, die sich „die Stadtverwaltung hier wieder einmal geleistet hat.“ Gemeint ist damit, dass der Inhaber über die halbjährige Straßensperrung in der Nähe seines Geschäftes nicht informiert wurde und auch keine Hinweisschilder für Fahrradfahrer oder Fußgänger aufgestellt worden seien. Es wird zudem kritisiert, dass nicht an Rollstuhlfahrer oder Senioren gedacht wurde. Diese seien auf einen barrierefreien Durchgang zur Innenstadt oder Hallerwiese angewiesen und aufgrund der Sperrung sei dies nun nicht mehr möglich.

Das Café fragt in seinem Post auch, warum die Stadt den Bauträger nicht auffordere, Sand vor den Kettenstegbiergarten zu schütten und mit einer darüber gelegten Eisenplatte so eine Zufahrtsrampe für Baustellenfahrzeuge zu schaffen. „Nein, man sperrt lieber den für die Nürnberger Bürger so extrem wichtigen Fuß- und Fahrradweg. Ehrlich jetzt????“ heißt es weiter.

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Das Café Schnepperschütz in der Nähe der Hallerwiese. © Claudia Beyer/VNP

Bereits 2022 Umsatzeinbrüche wegen einer Sperrung

2022 wurde der Tunnel beim Hallertor für ein Jahr gesperrt. Auch in diesem Fall habe das Café keine Informationen von der Stadt im Vorfeld erhalten. Der Betreiber verzeichnete in diesem Jahr aufgrund der schlechten Erreichbarkeit und der niedrigen Frequentierung nach eigenen Angaben einen Umsatzeinbruch von einem Drittel. Das Café befürchtet, dass es bei dieser Sperrung ähnlich laufen wird.

Denn in den Monaten März und April, wenn der Frühling beginnt und die Menschen die ersten Sonnenstrahlen genießen wollen, macht der Laden die Hälfte seines Gesamtjahresumsatzes, schreibt er auf Instagram. Das Schnepperschütz sorgt sich, dass die Sperrung sogar noch bis Mai oder Juni gehen könnte. „Diesen Umsatzverlust werden wir das ganze Jahr nicht mehr hereinholen können. Werden wir das finanziell überleben?“, fragt der Inhaber.

Alternativer Vorschlag des Cafés

Der Betreiber bringt in seinem empörten Post auch einen Vorschlag an, wie trotz der Sperrung noch Kundschaft seinen Weg in das Café finden könnte. Fuß- und Radweg sind von Montag bis Freitag gesperrt und dienen als Anfahrtsweg und Parkplatz für die Baustellenfahrzeuge. Der Inhaber schlägt vor, den Weg über das Wochenende freizugeben, damit zumindest die „Wochenend-Flaneure“ vermehrt in das Café einkehren.

Abschließend bedankt sich das Café bei seinen treuen Kunden und wendet sich eindringlich an die Stadt, sie solle nochmals überlegen, ob es zu der Sperrung keine Alternative gäbe.

Hinweis aus der Redaktion: Der Artikel wurde am 21. Oktober 2025 um 14.30 Uhr aktualisiert.