
Die Deutsche Bahn (DB) sperrt die Strecke zwischen Pegnitz (Landkreis Bayreuth) und Hersbruck (Landkreis Nürnberger Land) bis auf Weiteres. Grund seien technische Überprüfungen mehrerer Brücken im Pegnitztal, teilte die Pressestelle der DB mit. Konkret betroffen von den Sperrungen ist die Bahnlinie zwischen Hersbruck (rechts der Pegnitz) und Pegnitz. Die Einschränkungen beginnen bereits ab dem Freitag, 19. September. Wie lange die Sperrungen andauern werden, ist noch unklar. Derzeit schreiben die Verantwortlichen, dass diese „bis auf Weiteres“ gelten.
Sperrung auf Pendlerstrecke in Franken: Vieles ist bei den Bauarbeiten zu beachten
Die Erneuerungen und Modernisierungen seien schon seit längerem geplant. Sie seien wegen der Topographie aber planungsintensiv, weshalb es erst jetzt und auch auf unbestimmte Zeit dazu kommt. Planungsintensiv sind sie auch, weil diverse Naturschutzgebiete hohe Umweltauflagen bedingen und einige Vorgaben bezüglich des Denkmalschutzes zu beachten sind. Auch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zur Dauer der Streckensperre hieß es von der DB, dass eine Prognose bislang nicht möglich sei.
Betroffen von der Sperre sind die Regionalzüge 30, 31, 32 und 38. Von Pegnitz aus fahren stündlich Ersatzverkehrsbusse nach Hersbruck - dabei sollen alle Haltestellen auf der Verbindung bedient werden. Auch die Verbindungen Bayreuth – Nürnberg, Pegnitz – Nürnberg und Neuhaus – Nürnberg werden stündlich bedient, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Auf der Strecke Hersbruck - Nürnberg würden andere Regionalzüge fahren. Laut Mitteilung verkehren dort auf der rechten Seite der Pegnitz die Züge der RE-Linie 40 und 41. Auch die RB-Züge der Mittelfrankenbahn fahren dort. Auf der linken Pegnitzstrecke verkehren die Züge der S-Bahn Nürnberg.
Für Pendlerinnen und Pendler kommt die Sperrung nun aber sehr kurzfristig und damit auch die einhergehenden Einschränkungen auf den Strecken. Die Deutsche Bahn rät Fahrgästen, sich in den nächsten Tagen regelmäßig zu informieren.
Kritik aus der Politik
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) kritisierte die Deutsche Bahn. Die Sperrung sei leider zu erwarten, aber doch „leicht zu vermeiden“ gewesen, wenn 2021 zügig weitergeplant worden wäre, sagte er. „Jetzt wird eine Strecke gesperrt und Schienenersatzverkehr eingerichtet. Wenn das Fortschritt sein soll, dann kann ich nur sagen: Gute Nacht, Deutschland!“, so Bernreiter.
Ähnlich äußerte sich der Landrat des Nürnberger Landes, Armin Kroder (Freie Wähler): „Was wir hier erleben, ist eine hausgemachte Verkehrskatastrophe. Statt endlich in Ausbau und Elektrifizierung zu investieren, wurde die Instandhaltung verschleppt. Jetzt zahlen Pendler und die ganze Region den Preis.“