
Generation Z, kurz Gen Z - davon haben sicherlich die meisten Menschen schon etwas gehört. Der Begriff umfasst die Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren und mit dem Aufstieg des Internets groß geworden sind. Sie erinnert sich noch an klobige Handys, Facebook-Hypes und die ersten Selfies.
Weit weniger gebräuchlich ist die Bezeichnung der Gruppe junger Menschen, die danach folgte, dabei gehören sie schon seit gut 15 Jahren zu unserer Lebensrealität: Willkommen in der Welt der Generation Alpha. Ihre Angehörigen, geboren ab 2010, kennen keine Welt mehr ohne Touchscreens, Sprachassistenten und TikTok.
Beide Generationen - Z und Alpha - sind im Grunde genommen digital, allerdings auf ganz unterschiedliche Weise, wie beispielsweise das Institut für Generationenforschung festgestellt hat.
Als Modems noch Geräusche machten
Gen Z hat den Übergang von analog zu digital miterlebt. Sie erinnert sich an Schulbücher, CDs und weiß noch weitgehend, wie ein Modem klingt. Für sie war Technologie ein Werkzeug, das man lernen musste. Gen Alpha hingegen wächst in einer Welt auf, in der Technologie einfach da ist. Tablets im Kindergarten, Smartwatches in der Grundschule und KI-gestützte Lernplattformen sind für sie völlig selbstverständlicher Alltag.
Während Gen Z noch zwischen Online und Offline unterscheidet, verschwimmt diese Grenze für Gen Alpha zunehmend. Für sie ist ein digitales Leben kein Zusatz zum restlichen analogen Leben, sondern die Norm.
Slang vs. Symbole
Gen Z liebt Slang. Begriffe wie „no cap“, „sus“, „slay“ oder „cringe“ sind Teil ihres Alltags und waren in den vergangenen Jahren auch immer wieder Bestandteil der Wahl zum Jugendwort des Jahres. Ihre Sprache ist kreativ, ironisch und oft voller popkultureller Referenzen. Sie kommunizieren über Memes, GIFs und subtile Wortspiele.
Gen Alpha hingegen nutzt Sprache oft funktional. Warum ganze Sätze schreiben, wenn es auch Emojis, Sticker oder kurze Clips tun? Ihre Kommunikation ist visuell, direkt und oft algorithmisch beeinflusst - etwa durch automatische Textvorschläge oder KI-generierte Antworten.
Unterricht ohne digitale Helfer
Tafel, Lehrer, Bücher: Gen Z hat noch klassische Schulformen erlebt. Digitale Tools kamen oft erst später dazu, etwa durch die Corona-Pandemie. Gen Alpha hingegen startet direkt mit Tablets, Lernplattformen und Gamification. Sie lernt spielerisch, interaktiv und oft personalisiert.
Das verändert auch die Art, wie sie Wissen aufnimmt: Gen Z liest und diskutiert, Gen Alpha klickt und hört. Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt, aber die Fähigkeit zur schnellen Informationsverarbeitung steigt.
Diversität und Inklusion sind selbstverständlich
Gen Z ist politisch aktiv. Sie engagiert sich für Klimaschutz, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. Bewegungen wie Fridays for Future oder Black Lives Matter wurden maßgeblich von ihren Mitgliedern getragen. Die Sozialen Medien nutzt sie als Plattform für Protest und Diskussion.
Gen Alpha wächst mit diesen Themen auf, aber oft eher als Teil des Hintergrundrauschens. Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion sind für sie selbstverständlich und nicht unbedingt mit Aktivismus verbunden.
Als Freundschaften noch offline entstanden
Gen Z kennt noch das Leben vor Social Media. Sie haben echte Freundschaften offline gepflegt und diese dann später online erweitert. Gen Alpha hingegen startet oft direkt mit digitalen Beziehungen - über Spiele, Plattformen oder Avatare.
Das verändert auch das Selbstbild: Während Gen Z sich über Likes und Follower definiert, könnte Gen Alpha sich über digitale Identitäten, virtuelle Räume und KI-gestützte Avatare ausdrücken. Die Grenze zwischen „Ich“ und „Online-Ich“ wird unscharf.
Scrollen vs. Swipen
Gen Z scrollt durch Feeds, liest Kommentare und postet Stories. Sie besteht aus aktiven Nutzern, die Inhalte erstellen und teilen. Gen Alpha hingegen swipet durch Inhalte, die ihr von Algorithmen vorgeschlagen werden. Sie konsumiert schneller, kürzer und oft passiv.
TikTok hat sich perfekt darauf eingestellt: Die Inhalte sind „snackable“ (also leicht konsumierbar), visuell und oft ohne Kontext verständlich. Und sogar für Videos, in denen nur gesprochen wird, haben sich die Plattform-Betreiber etwas einfallen lassen: Bei solchen sogenannten „Talking Head“-Videos wird nicht selten direkt darunter ein zweites Video eingeblendet, in dem sich etwas bewegt - beispielsweise Aufzeichnungen von Videospielen. Diese Kombination soll das Gehirn „beschäftigen“ und dafür sorgen, dass auch Menschen mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne länger im Video hängen bleiben.