Nürnberg - Es gibt unzählige Varianten an Betrugsmaschen, dennoch kristallisierte sich zuletzt eine grundlegende Herangehensweise raus. Wie gehen Betrüger vor, wie häufig kommt es in Mittelfranken zu solchen Vorfällen und wie kann man sich schützen?

Das eigene Zuhause ist der Inbegriff der Sicherheit – normalerweise. Tatsächlich liest man derzeit vermehrt von Fällen, in denen sich Betrüger Zugang in fremde Wohnung unter kruden Vorwänden erschleichen und die Bewohner quasi in deren Beisein bestehlen. „Es gibt die wildesten Geschichten, wie es Betrüger in die Wohnung schaffen“, erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf Anfrage unserer Redaktion.

Besonders häufig werden ältere Menschen Opfer dieser Betrugsmaschen. Zwar ist die Varianz an vorgegaukelten Geschichten der Täter schier unendlich, dennoch lässt sich laut dem Pressesprecher ein klassisches Muster erkennen: „Eine Person klingelt und gibt sich als jemand aus, der Zugang zur Wohnung bekommen könnte. Der Täter verwickelt den Bewohner in ein Gespräch, während ein Zweiter unbemerkt in die Wohnung kommt und dann eben Geld oder Schmuck entwenden kann.“ Es ist „sehr unterschiedlich, als wen sich die Leute ausgeben“, insbesondere vermeintliche Prüfer von Heizungen, der Stromleitung oder Telefonanlage stehen aber hoch im Kurs.

Grund zu immenser Angst besteht allerdings nicht, zur Sorge und zur Vorsicht aber allemal: In Mittelfranken kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen. Auch hier in der Region sind Betrüger unterwegs, von einer allgegenwärtigen Gefahr kann aber nicht die Rede sein. Dennoch sollte die Bevölkerung Skepsis walten lassen, der Pressesprecher empfiehlt: „Man sollte nicht blauäugig Leute in die eigene Wohnung lassen.“

Tipps und Tricks gegen Betrugsmaschen: So können Sie sich schützen

Doch woran erkennt man, ob es sich um tatsächliche Heizungsprüfer oder Betrüger, die nur diesen Vorwand nutzen, um Beute zu ergattern, handelt? Normalerweise, so der Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, weiß man es im Voraus: Gesellschaften wie beispielsweise die N-Ergie, aber auch Vermieter informieren in der Regel vor derartigen Besuchen. „Wenn jemand kommt, der etwas ablesen will, wird er normalerweise von der ihn schickenden Gesellschaft angekündigt. Unangekündigt kommt sicher niemand“, so der Sprecher.

Theoretisch können Betroffene auch das Unternehmen, das den angeblichen Prüfer geschickt haben soll, anrufen und abklären, ob dies wirklich der Fall ist. Wichtig ist dabei, die Telefonnummer selbst zu recherchieren und nicht jene Nummer zu kontaktieren, welche auf einer Visitenkarte des vermeintlichen Mitarbeiters steht. Und ganz allgemein gilt: „Im Zweifel sollte man niemanden in die Wohnung lassen.“

Sind fremde, aber berechtigte Personen in der Wohnung – etwa tatsächliche Prüfer oder beispielsweise ein Hausmeister – gilt es trotzdem einige Sicherheitshinweise zu beachten. Der Polizeisprecher rät: „Man sollte auch Berechtigte nicht alleine durch die Räume gehen lassen. Außerdem sollte man die Tür schließen, damit nicht weitere Personen in die Wohnung kommen können, wenn Prüfer da sind.“ Im Zweifel könne man auch Nachbarn hinzuziehen, während der Anwesenheit der Fremden in der Wohnung ein Auge darauf zu haben.