Büchenbach - In wenigen Tagen ist Schluss: Der traditionsreiche Brauerei-Gasthof Herold in Büchenbach schließt Ende August - nach über 400 Jahren. Für die Familie Herold gab es keine andere Wahl.

Traurige Nachrichten für Bierliebhaberinnen und -liebhaber in der Region: Der traditionsreiche Brauerei-Gasthof Herold in Büchenbach nahe Pegnitz (Landkreis Bayreuth) schließt zum 31. August 2025 endgültig seine Türen. Das bestätigt die Familie Herold auf Nachfrage unserer Redaktion.

An mangelnder Kundschaft liegt es nicht - im Gegenteil: Auch kurz vor der Schließung ist die Wirtschaft täglich voll besetzt. Doch genau dieser Umstand wurde zum Problem. "Ist das Wirtshaus voll, kommen wir oft kaum noch nach", erklären die Inhaberinnen Gisela Herold und Regina Haas gegenüber inbayreuth. Das Personal reiche nicht mehr aus, um das Tagesgeschäft auf Dauer zu bewältigen. Das Team sei zwar engagiert, "doch das schrumpft". Krankheitsbedingte Ausfälle könnten nicht mehr kompensiert werden und Aushilfen, die für ein paar Stunden in der Woche arbeiten, seien kaum noch zu finden. Für ein Gespräch mit unserer Redaktion hatten die Wirtinnen deshalb keine Zeit - zu groß sei der Stress im noch laufenden Betrieb, hieß es.

Auch die Schließung anderer Gasthäuser in der Region hätten den Druck noch erhöht. Immer mehr Gäste konzentrieren sich auf immer weniger Betriebe - eine Entwicklung, die für die Betreiberinnen kaum noch zu stemmen war. Am Ende blieb der Familie Herold nichts anderes übrig. "Es geht einfach nicht mehr, so schwer uns das auch fällt", so Gisela Herold gegenüber inbayreuth.

Brau- und Schankrecht seit über 400 Jahren

Die Geschichte des Familienbetriebs reicht bis ins Jahr 1568 zurück, als das Brau-, Schank- und Backrecht verliehen wurde, heißt es auf der Website. Vor fünf Jahren übernahmen die Schwestern den Betrieb von ihrem Vater und führten die lange Familientradition fort.

Bekannt war der Brauerei-Gasthof vor allem für seine fränkischen Spezialitäten - von der Brotzeit mit selbstgebackenem Brot bis zu den Bratkartoffeln aus eigenem Anbau. Dazu wurde das hauseigene "Beck'n Bier" serviert, "das seit über 400 Jahren mit ausgewähltem Hopfen und Malz über echtem Holzfeuer gebraut wird", wie es auf der Website heißt.