
Schnuller - ja oder nein? Diese Frage polarisiert die Elternschaft. Väter und Mütter, die mit dem Zeitgeist gehen, verteufeln ihn, wollen es ohne versuchen. Andere greifen darauf zurück, um ihr Baby leichter zu beruhigen und besser zum Schlafen zu bringen. Nun greifen aber immer mehr junge erwachsene Menschen doch wieder auf das Hilfmittel zurück - aber nicht für ihre Babys, sondern für sich selbst.
Der Trend soll ursprünglich aus China kommen, auf Tiktok lassen sich aber mittlerweile zahlreiche Videos aus anderen Ländern dazu finden: Erwachsene, die an Schnullern nuckeln und sich einiges davon versprechen. Er soll Menschen mit ADHS helfen, sich besser zu konzentrieren, Angstzustände lösen, Stress mindern und ganz allgemein dazu beitragen, sich wohler zu fühlen. Deshalb kommt er bei der Arbeit vor dem Laptop, beim Lesen oder einfach so zum Einsatz. Auch gegen das Rauchen oder lästiges Nägelkauen soll ein Schnuller helfen.
Mit dem Trend wird auch Geld gemacht
Der Trend führt auch dazu, dass immer mehr solcher Schnuller in einer Erwachsenen-Version angeboten werden. Das Online-Portal watson berichtet von Unternehmen und Portalen, die spezielle Erwachsenenschnuller im Wert von 1,19 Euro bis zu 60 Euro verkaufen. Auch bei Amazon sind solche in verschiedenen Formen, Farben und mit oder ohne Glitzersteinchen zu finden - meist im Wert zwischen etwa 7 Euro und 30 Euro.
Experten warnen vor dem Schnuller-Trend
In einem Beitrag des chinesischen Senders South China Morning Post wird über den Trend berichtet. In diesem warnen Experten und Expertinnen nun aber vor den Schäden, die ein regelmäßiges Nuckeln auslösen können. Der Zahnarzt Tang Caomin beispielsweise warnt davor, dass das Öffnen des Mundes beeinträchtigt werden kann und Schmerzen beim Kauen entstehen können. Das liege daran, dass durch den EInsatz die Zähne verschoben werden könnten.
Und auch die Psychologin Zhang Mo warnt in dem Beitrag davor, Schnuller als Allzweckwaffe für mentale Probleme zu sehen: Es sei keine gute Idee, sich in die Rolle eines Babys zu versetzen, sondern stattdessen solle man sich schwierigen Situationen und Themen stellen und an sich selbst arbeiten.
