Nürnberg - Wenn eine Nachricht von einer unbekannten Nummer mit der Bitte nach Geld empfangen wird, reagieren viele Menschen mittlerweile richtig und erkennen den Betrug. Aber was tut man, wenn ein eingespeicherter Kontakt plötzlich dasselbe schreibt?

Ein Gruppenchat mit der ganzen Familie, ein Gruppenchat mit Freunden, einer mit den Nachbarn, einer mit Arbeitskollegen - und der Überblick ist weg. Nicht selten wird in solchen Chats gerne die Abstimmfunktion von WhatsApp genutzt. Sicherlich hat sie der ein oder anderen Gruppe einiges an Zeit und Nerven sparen können. Nun haben aber auch Betrüger gemerkt, wie praktisch das Feature sein kann. Zuvor hatte bereits das Nachrichtenportal shz.de über das Thema berichtet.

So funktioniert neue WhatsApp-Betrugsmasche

Demnach warnt die Polizei Kiel vor der neuen Betrugsmasche, denn ein unvorsichtiger Klick könnte teure Folgen haben.

So sollen Nutzer eine Nachricht von einem scheinbar vertrauten Kontakt erhalten. Dabei befindet sich in der Nachricht ein Link zu einer vermeintlichen Online-Abstimmung. Weil der Kontakt einem ja bekannt ist, denkt man sich im ersten Moment nichts und klickt auf den Link. Wenn anschließend bei der Online-Abstimmung auch eine Handynummer angegeben wurde, schließt sich die Falle. Laut Polizei haben die Betrüger dann die Kontrolle über das gesamte WhatsApp-Konto.

Perfide Betrugsmasche bei WhatsApp - Kriminelle kommen durch Kreislauf an Daten

Sobald die Betrüger sich einen Account sichern konnten, fängt ein Kreislauf an. Denn mit der Kontrolle über einem fremden WhatsApp-Konto können sie Nachrichten an Kontakte verschicken. Dabei wird oft darum gebeten, Geld auf ein deutsches Konto zu überweisen, so das Nachrichtenportal. Weil Sie Kriminellen aber das echte Konto einer echten Person verwenden, weckt das bei ihren Kontakten nur selten einen Verdacht.

Daraus ergibt sich ein Kreislauf. Der übernommene Account kann nämlich von Betrügern dazu genutzt werden, um den Zugriff zu weiteren Konten zu gewinnen.

Polizei gibt Tipps - so schützt man sich vor Betrug auf WhatsApp

Aus diesem Grund rät die Polizeidirektion Kiel, keinesfalls Handynummern bei vermeintlichen Online-Abstimmungen anzugeben.

Bittet jemand aus den eigenen Kontakten um Geld über WhatsApp oder andere Messeneger-Dienste, sollte man misstrauisch reagieren. Im Zweifelsfall lohnt sich ein Anruf oder ein persönliches Gespräch mit der Person, um sicherzugehen, ob es sich um eine echte Bitte handelte, oder nicht.

Missbraucht aber jemand den eigenen Namen und WhatsApp-Account, empfiehlt die Polizei eine Strafanzeige zu erstatten.