
Quizfrage: Aus welcher Saison stammen die folgenden Pokalergebnisse der SpVgg Greuther Fürth - 10:0, 4:0, 1:0, 1:0, 0:1? Eigentlich ist die Frage einfach zu beantworten. Allein die Tatsache, dass das Kleeblatt fünf Pokalergebnisse binnen einer Saison verzeichnet hatte, lässt den findigen Fürth-Fan den Rückschluss ziehen, dass die Weiß-Grünen bis ins Halbfinale gekommen sein müssen – und das war in der gesamten Vereinsgeschichte nur einmal der Fall.
In der Saison 2011/12, als die Mannschaft von Cheftrainer Mike Büskens in die Bundesliga aufstieg, konnte erst der amtierende Meister und spätere Doublesieger das Kleeblatt stoppen: In der Verlängerung kassierte Fürth das erste Gegentor in dieser Pokal-Saison und gab sich Borussia Dortmund mit 0:1 geschlagen. In den Spielen zuvor setzte sich Fürth mit 10:0 gegen den Hamburger Amateurklub Eimsbütteler TV, mit 4:0 gegen Zweitligist Paderborn und je mit 1:0 gegen die Bundesligisten aus Nürnberg und Hoffenheim durch. Der Kapitän und Abwehrchef dieser defensiv schier unbezwingbaren und generell furiosen Fürther Mannschaft damals? Thomas Kleine.
Solide und glanzlose Siege nach blamablen Niederlagen
Über ein Jahrzehnt später tritt der inzwischen 47-Jährige abermals im DFB-Pokal an, diesmal allerdings als Trainer. Am Sonntag trifft die SpVgg Greuther Fürth auf Blau-Weiß Lohne, einen Regionalligisten aus Niedersachsen. Damit geht das Kleeblatt als klarer Favorit in das Duell – und das hat in den vergangenen zwei Jahren ordentlich funktioniert. In den Erstrunden-Begegnungen mir Drittligist Halle (1:0) und Oberligist Schott Mainz (2:0) setzte sich das Kleeblatt in den vergangenen beiden Jahren durch – zwar ohne ein Schützenfest, aber schlichtweg solide und souverän.
Generell ist das Kleeblatt im Pokal tendenziell minimalistisch unterwegs: In den vergangenen 25 Jahren endeten nur acht Spiele nach 90 Minuten mit über zwei Toren Unterschied. „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“, könnte man behaupten. Hohe Kantersiege gegen niederklassige Klubs gab es jedenfalls deutlich seltener als blamable Erstrunden-Niederlagen.
Neun Erstrunden-Niederlagen seit der Jahrtausendwende
Sowohl 2021 als auch 2022 musste das Kleeblatt nach Duellen mit Regionalligist Babelsberg (6:7 nach Elfmeterschießen) und Oberligist Stuttgarter Kickers (0:2) früh die Segel streichen. Insgesamt verpassten die Franken seit dem Milleniumswechsel neunmal den Einzug in die zweite Pokalrunde. Zum Vergleich: Der ungeliebte Nachbar von der anderen Seite der Stadtgrenze flog nur fünfmal in der ersten Runde aus dem Pokal. Achtmal endete der Weg für das Kleeblatt seit der Saison 2000/01 in der zweiten Runde, dreimal im Achtelfinale, zweimal im Viertelfinale und bekanntlich einmal im Halbfinale.
Übrigens: Der 10:0-Sieg in der ersten Runde der bisher erfolgreichsten Fürther Pokalsaison war zugleich der höchste Sieg, den die SpVgg Greuther Fürth im deutschen Spitzenfußball erzielen konnte.