
Während der Club zu Beginn der Saison mit 0:1 in Elversberg verlor, feierte Darmstadt beim klaren 4:1 gegen Absteiger Bochum einen Saisonstart nach Maß und kommt mit Rückenwind nach Nürnberg. Ein Blick auf das Personal. Coach Miroslav Klose nimmt nach der Niederlage zum Auftakt keine Wechsel in seiner Startelf vor. Casper Jander, der nach Knieproblemen die ganze Woche mittrainiert hat, steht etwas überraschend doch nicht im Kader.
Es ist ein eher ruhiger Beginn im Frankenland, beide Teams tasten sich zu Beginn ab. Die erste gute Chance dann nach knapp 17 Minuten: Biron legt links raus zu Stepanov, doch der scheitert in aussichtsreicher Position im Sechzehner, weil Darmstadts Pfeiffer sein Bein per Grätsche in den Abschluss bekommt. Kurz darauf nimmt Danilo Soares nimmt einen Ball aus der Distanz per Volley - und zielt nur ganz knapp vorbei.
In Minute 21 ist Nürnbergs Schlussmann erstmals gefordert. Nürnbergers Ecke von der rechten wischt Reichert souverän aus der Gefahrenzone. Die Gäste tun sich offensiv sehr schwer, das spricht für den Nürnberger Defensiv-Verbund. In Minute 24 folgt dann auch die erste gute Chance für die Gäste. Marseilers Flanke landet bei Richter, dessen Volley aus 13 Metern holt Reichert aus dem Eck- starke Parade. In Hälfte eins bestimmen ganz klar die Defensivreihen das Geschehen. In Sachen Zweikämpfen hat Darmstadt klar die Nase vorne. Die Lilien gewinnen 61 Prozent der Duelle. Kurz vor der Pause verzeichnen die Hausherren ihre zweite gute Chance: wieder legt Biron den Ball zu Stepanov, der zielt diesmal knapp außerhalb des Strafraums etwas zu hoch. Insegesamt ist es kein Fußball-Leckerbissen im ersten Durchgang in Nürnberg. Beide Teams sind im letzten Drittel zu ungenau - folgerichtig geht es mit 0:0 in die Pause. Die nutzt CLub-Trainer Klose für eine offensive Korrektur: Neuzugang Telalovic kommt für Stepanov und soll mehr Torgefahr ausstrahlen.
Das tun zum Start in Hälfte zwei aber erst einmal die Gäste: Reichert bewahrt seine Mannschaft mit einer Glanzparade vor dem Rückstand. Akiyama war frei durch und scheitert am Keeper, der Nachschuss von Marseiller wird geblockt. Und dann die erste Club-Chance im zweiten Durchgang: Ein Pass von Yilmaz landet bei Telalovic. Der hat eigentlich eine gute Schussposition etwa fünf Meter vor dem Tor, schließt aber viel zu harmlos ab und setzt den Ball vorbei - symptomatisch für die Offensivbemühungen der Hausherren in dieser jungen Saison. Weiterhin auffällig: Beide Teams leisten sich zu viele Fehlpässe.
Nach gut einer Stunde hat der Club mal Raum und kontert. Am Ende kommt Janisch rechts im Strafraum zum Abschluss, allerdings ungefährlich genau in die Arme von Schuhen. Miro Klose wechselt zum zweiten Mal: Maboulou kommt für den erneut enttäuschend blassen Biron. Es geht hin und her: Wuchtiger Abschluss von Nürnberger aus 16 Metern - Reichert ist im linken Eck und pariert. Auf der anderen Seite kombiniert sich der FCN sehenswert nach vorne - doch Telalovic vergibt die beste Chance frei vor Gästekeeper Schuhen. Die Nürnberger sind in der Schlussphase das gefährlichere Team und bauen mächtig Druck auf.
Zweites Spiel - zweiter später K.o.
Justvans Ecke landet bei Knoche, dessen Kopfball aus kurzer Distanz kratzt Schuhen mit einem tollen Reflex raus - wieder kein Torerfolg für den FCN. Es geht Schlag auf Schlag: Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hat der Club erneut kein Glück. Einen Kopfball von Gruber nach einer weiteren Justvan-Ecke lenkt der überragende Schuhen an die Latte. Vier Minuten Nachspielzeit sind angezeigt und dann passiert das unfassbare: Am Ende der Nachspielzeit kassiert der Club das 0:1. Wieder ein Last-Minute-Knockout, richtig bitter. Aus dem absoluten Nichts trifft Darmstadt zum Sieg: Corredor vollendet eiskalt - bedeutet: erneut null Punkte für den Club.
Die Hausherren waren im zweiten Durchgang die deutlich bessere Mannschaft, haben ihre Chancen aber nicht genutzt. Darmstadt hatte hinten Schuhen - und zeigt, was Effektivität bedeutet. Verdient ist das nicht unbedingt, aber das wird den Lilien egal sein. Am nächsten Samstag darf der Club wieder ran - dann allerdings nicht in der 2. Bundesliga, sondern in der ersten Runde des DFB-Pokals. Es geht zu Regionalligist FV Illertissen.