
„Die Stimme Frankens“ sagt „Ade“: Günther Koch, legendäre Reporter-Stimme und leidenschaftlicher Club-Fan, verabschiedet sich zur neuen Saison von seinem Podcast-Format „Wir rufen Günther Koch“ bei nordbayern.de. Mit seiner unverkennbaren Mischung aus Fachwissen, Emotion und unverhohlener Liebe zum 1. FC Nürnberg hat „GüKo“ die Spiele des Clubs auf ganz eigene Weise kommentiert – markant, meinungsstark und immer mit dem Herzen dabei.
Der Gedanke reifte bereits seit dem Ende der vergangenen Spielzeit: „Die Entscheidung, dass ich aufhöre und loslasse, war eine Frage der Vernunft, des Anstandes gegenüber jüngerer KollegInnen und dem Respekt vor meinem Alter“, erklärte der 83-Jährige im Gespräch. Dabei befolgte Koch, selbst Club-Fan durch und durch, auch den Leitsatz, man solle aufhören, wenn es am schönsten ist: „Am Ende der letzten Saison war alles zusammen so wunderschön, von den Feierlichkeiten über die Verabschiedung im Stadion oder den Fanmarsch, bei dem ich auf dem Bus mitgefahren bin, das war einfach herrlich.“
Wenn der Club am Samstag mit dem Spiel gegen die SV Elversberg in die neue Saison startet, fehlt seine Stimme – als Reporter. Nicht aber als Fan. Und der Fan Günther Koch ist vor dem Auftakt „sehr skeptisch, es gibt noch viele Baustellen“. Aber: Der Auftaktgegner aus dem Saarland hat ebenso wie der Club Spieler, aber sogar auch seinen Trainer verloren. Entsprechend wäre Koch für den Saisonstart „mit einem Unentschieden zufrieden“.
Im Nachgang dieses Spiels – und der weiteren Partien der Saison – müssen die Clubfans auf die unverkennbaren Einschätzungen von „GüKo“ im Zuge des wöchentlichen Podcasts künftig verzichten. Wir als Redaktion werden seine pointierten Kommentare, aber vor allem seine Begeisterung für den Club und seine bedingungslose Liebe zum Fußball sehr vermissen. Glücklicherweise – das kündigte der langjährige Reporter an – „werde ich mich das eine oder andere mal noch melden und etwas von mir geben“. In welcher Form? Das weiß Koch zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht.
Ganz sicher weiß er aber, wie er den 1. FC Nürnberg, seinen Herzensverein zukünftig verfolgen wird. Die Heimspiele verfolgt der 83-Jährige weiterhin im Stadion, die Auswärtsspiele vor dem Bildschirm – und in beiden Fällen „mit großer Intensität, aber mit größerer Lockerheit“. Denn: „Es wird mich nicht mehr so mitnehmen und aufregen.“ Eine mutige Prognose – er ist schließlich Clubfan.