
Das Online-Banking hat Deutschland inzwischen im Sturm erobert: 90 Prozent der Internetnutzer greifen auf das digitale Angebot ihrer Bank zu, das bestätigt eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom. In der Gesamtbevölkerung liegt die Quote bei 76 Prozent.
Doch das Online-Banking ist nicht nur in vielen Fällen einfacher und schneller, es birgt auch Sicherheitsrisiken. Wie groß diese sind, hängt einerseits stark von den Nutzern und deren Gewohnheiten ab. Andererseits spielt auch das System eine Rolle. Um für mehr Schutz zu sorgen, stellt die Deutsche Bank ab dem 1. August ihr Sicherheitsverfahren um.
TAN-Verfahren wird abgeschafft
Bislang konnten Bankkunden Transaktionen mittels einer mobileTAN bestätigen. Dafür verschickt die Bank beispielsweise bei einer Überweisung einen Code per SMS an den Kontoinhaber. Dieser gibt den Code dann im Online-Banking ein und kann die Überweisung so bestätigen. Doch diese Art der Verifizierung ist ab August 2025 nicht mehr möglich, schreibt die Bank auf ihrer Website.
Stattdessen bietet das Unternehmen nun die sogenannte photoTAN an. Aufträge lassen sich so mit nur einem Klick in einer zweiten App bestätigen. Doch Kunden können die App nicht eigenständig herunterladen und direkt nutzen. Zunächst muss bei der Bank ein photoTAN-Aktivierungsbrief bestellt werden, der per Post zugestellt wird. Kunden, die diese Änderung nicht vornehmen, könnten ab August Probleme mit ihrem Online-Banking bekommen oder womöglich sogar gar nicht mehr darauf zugreifen.
So bleibt Online-Banking sicher
Das TAN-Verfahren über eine SMS gilt zwar als relativ sicher, doch das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) warnt dennoch vor der Methode. Zwar sei eine Bestätigung via SMS nutzerfreundlich, die Nachrichten können mit entsprechendem technischen Vorwissen aber abgefangen werden. Alternativen seien sicherer.
Auch die Verbraucherzentrale hält die weiteren Optionen für sicherer und gibt weitere Tipps für ein sicheres Online-Banking. Bankkunden sollten selbstverständlich ein möglichst starkes Passwort verwenden und die Zugangsdaten sicher aufbewahren. Das Online-Banking über öffentliche WLAN-Verbindungen zu nutzen, stellt dagegen ein unnötiges Risiko dar.
Verbraucher sollten darauf achten, immer die aktuellste Software und für die Verifizierung möglichst zwei Geräte zu nutzen. Bei Verlust des Smartphones sollen Kunden zudem umgehend ihre Bank informieren. Um Schäden bei Betrugsfällen möglichst gering zu halten, kann mit der Bank ein Höchstlimit für Überweisungen vereinbart werden.