Nürnberg - Der Nürnberger Verein ISFBB e.V. organisiert gemeinsam mit weiteren Initiativen im Sommer und Herbst dieses Jahres Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden. Hier erfahren Sie alles, was bislang zu den Terminen bekannt ist.

Das Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB) organisiert gemeinsam mit weiteren Initiativen in der kommenden Zeit drei Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden in der Region. Die Veranstaltungen sind kostenlos und man kann sich bereits anmelden. Anmeldungen sind verpflichtend.

Zeitzeugin Lilo Seibel-Emmerling in Fürth

Der erste Termin findet am 27. August 2025 in Fürth statt. Die Holocaust-Überlebende Lilo Seibel-Emmerling spricht über ihr Leben. Ihr Vater wurde im Konzentrationslager Buchenwald gefangen gehalten, ihr Bruder musste Zwangsarbeit leisten. Lilo selbst überlebte als Kind in Berlin unter widrigen Umständen. Nach der Befreiung studierte die heute 93-Jährige Psychologie, Soziologie und Pädagogik in Berlin. Später zog sie mit ihrem Sohn nach Nürnberg. Das Gespräch findet im Spiegelsaal der Spiegelfabrik in Fürth, Lange Straße 53, statt. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr und ist bis 20 Uhr anberaumt. Gastgeber ist die Georg-von-Vollmar-Akademie in Kooperation mit dem ISFBB e.V., dem Quartiersbüro Spiegelfabrik Koordiniertes Stadtteilnetzwerk Oststadt sowie der Medienwerkstatt Franken e.V.

Zeitzeugin Klara Gorlatschowa in Nürnberg

Am 16. Oktober 2025 von 19 bis 20.30 Uhr spricht Klara Gorlatschowa von ihrem Leben. Die Veranstaltung findet in Nürnberg, in der Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1, statt. Karla Gorlatschowa wurde 1938 in der damaligen Sowjetunion, heute Ukraine, geboren. Als die Deutschen 1941 die Sowjetunion überfielen, wurde ihre jüdische Familie verfolgt und in das Konzentrationslager Petschora gebracht. Klaras Vater verstarb dort. Klara und ihrer Mutter gelang die Flucht aus dem Konzentrationslager. Bis heute holen die 88-Jährige die schrecklichen Erinnerungen ein. Seit mehr als 20 Jahren lebt Klara in Mittelfranken. Veranstalter ist die Georg-von-Vollmar-Akademie in Kooperation mit dem ISFBB e.V. und dem Kulturladen Villa Leon des Amts für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg.

Zeitzeugin Mina Gampel in Roth

Am 26. Oktober 2025 spricht die Holocaust-Überlebende Mina Gampel in Roth, im Museum Schloss Ratibor. Die Veranstaltung findet von 15.30 bis 16 Uhr statt. Mina Gampel wurde 1940 im heutigen Weißrussland geboren. Wie die meisten Einwohner ihrer Geburtsstadt Pinsk war Mina Jüdin. Sie floh mit ihrer Familie, nachdem die Deutschen in die Sowjetunion einmarschiert waren. Zwei ihrer Brüder verstarben an einer Krankheit, einer wurde von einem Wehrmachtssoldaten erschlagen. Die Familie floh über Kiew und Stalingrad nach Samarkand und Taschkent und schließlich nach Kirgistan. Die Flucht rettete Mina vermutlich ihr Leben, da nahezu alle Juden in Pinsk von den Deutschen ermordet wurden. Der Veranstalter des Zeitzeugengesprächs ist die Initiative „Roth ist bunt“.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es auf der Homepage des ISFBB e.V.